Ladendiebstahl Neue Studie zu Inventurverlusten

Warenschwund kostete den deutschen Einzelhandel von Juli 2010 bis Juni 2011 rund 5,4 Mrd. Euro. Gemessen am Umsatz stieg das Schwundniveau damit um 7,1 Prozent auf 1,28 Prozent des Umsatzes.

Mittwoch, 19. Oktober 2011 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis

Zu dem Ergebnis kommt das Centre for Retail Research (Nottingham) mit Unterstützung von Checkpoint Systems aus Heppenheim, einem Anbieter von Warensicherungssystemen. Das EHI-Retail-Institut kam im Juni dieses Jahres zu diametral anderen Ergebnissen: Die Verlustraten im Vergleich zum Vorjahr seien gesunken.

Checkpoint Systems konstatierte nicht nur ein Rekordanstieg, sondern das höchste Niveau des Warenschwundes seit zehn Jahren. Hauptursache des Warenschwunds sei weiterhin der Ladendiebstahl. Neben Bekleidung und Gesundheits- und Schönheitsartikeln gehörten Lebensmittel wie Käse, Fleisch und Fisch zu den Klaurennern.

Das EHI ermittelte in seiner Studie „Inventurdifferenzen 2011" rückläufige Zahlen: Die Verlustraten im Vergleich zum Vorjahr seien um 4,8 Prozent gesunken. Das durchschnittliche Niveau der Inventurdifferenzen 2010 habe sich – bewertet zu Nettoeinkaufspreisen in Relation zum Nettoumsatz – mit 0,60 Prozent vom Nettoumsatz gegenüber 0,63 Prozent im Jahr 2009 reduziert.

Wie lassen sich diese unterschiedlichen Erkenntnisse erklären? Das EHI verweist auf eine belastbare Datenbasis, die sich auf die Inventurdifferenzen von 88 Unternehmen mit fast 15.000 Verkaufsstellen. Diese erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von knapp 61 Mrd. Euro und haben eine durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Märkte von 1.320 qm.

Die vom Globalen Diebstahlbarometer 2011 erfassten Daten beruhen auf der Auswertung von Informationen von 1.163 Einzelhändlern in 43 Ländern im Nahen Osten/Afrika, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Europa, Nordamerika und Lateinamerika. Für die Ergebnisse für Deutschland wurden nicht „einfache arithmetische Mittelwerte verwendet, sondern jede Antwort nach dem Umsatz des betreffenden Unternehmens gewichtet. Das Ergebnis für den Schwund in Deutschland ist also nicht eine simple Addition der von den Unternehmen angegebenen durchschnittlichen Schwundquoten, sondern jedes Ergebnis wurde so gewichtet, dass der Schwund eines Unternehmens mit einem Umsatz von 500 Mio. Euro fünf Mal stärker gewertet wird als der eines Unternehmens mit einem Umsatz von nur 100 Mio. Euro."

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