Die Behauptung, durch den Phosphatzusatz könne eine Gesundheitsgefährdung entstehen, sei lächerlich, so Sommer. Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) stuft eine Aufnahme von bis zu 4200 mg Phosphat pro Tag als unbedenklich ein. Eine Portion Döner enthält aber gerade einmal 134 mg Phosphat. „Cola enthält im Verhältnis dazu viel mehr Phosphat. Außerdem geht es ja nur um eine Klarstellung für tiefgefrorene Dönerspieße, durch die der Verbraucher voraussichtlich kein Gramm mehr an Phosphat zu sich nimmt“, sagte die promovierte Agrar- und Lebensmittelexpertin.
„Ohne Phosphatzusatz kann man keine Dönerspieße herstellen. Phosphat hält das Fleisch am Spieß zusammen, so dass es nicht zu einem ‚Elefantenfuß‘ zusammensackt. Außerdem bindet Phosphat Wasser, sodass es erst nach und nach während des bis zu acht Stunden dauernden Grillvorgangs verdunstet. Dies gewährleistet das gleichmäßige Durchgaren, das aus hygienischer Sicht unabdingbar ist“, begrüßte die CDU-Europaabgeordnete Renate Sommer das Votum.
Die Sozialdemokraten im EU-Parlament hatten sich hingegen mehrheitlich für das Veto gegen eine Zulassung von phosphathaltigen Lebensmittelzusätzen ausgesprochen. „Die Entscheidung für eine Zulassung von Phosphat in Döner war zum jetzigen Zeitpunkt übereilt, unnötig und vermutlich auch ein Resultat der jüngsten Panikmache“, sagte die SPD-Europaabgeordnete Susanne Melior. Niemand habe Döner Kebab in der EU verbieten wollen. „Wir haben lediglich unsere eigene europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ernst genommen und wollten deshalb die Auswertung der Studien zu den Phosphaten abwarten“, so Melior. Bis zum Vorliegen der EFSA-Untersuchungsergebnisse hätte sich nichts an der bestehenden Verordnung geändert. „Die Döner-Kebab-Spieße hätten sich wie bisher weitergedreht und auch jetzt herrscht schließlich kein Döner-Notstand“, erkläre Susanne Melior.