Okle Regal-Vorschlag

Die Großhandlung Okle sieht im Schlecker-Niedergang Chancen für ihre Kunden. Läden und Artikel im Blick.

Mittwoch, 04. April 2012 - Management
Christina Steinheuer
Artikelbild Regal-Vorschlag
... Kurt Herl sehen in der Schlecker-Situation Chancen für Okle und die Kunden der Großhandlung.

Unübersehbar war bei der Okle-Hausmesse der Bereich für Wasch-, Putz-, Reinigungs- und Kosmetikartikel. Gleich drei Regal-Varianten präsentierte die Großhandlung ihren Kunden: ein kleines Regal, ein mittleres und ein großes. Das Foto oben zeigt einen Ausschnitt aus der mittelgroßen Variante. Knüller-Preise, ein Sonderhandzettel sowie eine Verkaufsaktion für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel mit dem Motto „Alles im Eimer“ runden das Angebot der Großhandlung ab.

„Die Insolvenz von Schlecker eröffnet unseren Kunden Chancen, sowohl was die Artikel betrifft, als auch einige Standorte für Märkte“, sagt Hans-Philipp Okle, geschäftsführender Gesellschafter der Okle GmbH. Sarah Weissenrieder ist z. B. eine Okle-Kundin, die überlegt, mit ihrem Laden zusätzlich die angrenzend freiwerdende Schleckerfläche mit zu übernehmen.

„Oft sind die Schlecker-Märkte ein wenig größer als die unserer Kunden, oder sie haben mehr Parkplätze, oder sie liegen innerhalb der Ortschaft zentraler“, berichtet Hans-Philipp Okle. „Da laufen gerade einige Gespräche.“ Da nach der Schließung von Schlecker-Märkten die Okle-Partnerkaufleute nun oft die letzte Einkaufsmöglichkeit in einem Ort betreiben, steigt ihre Bedeutung und Wahrnehmung vor Ort. „Zumal es Teil unserer Philosophie ist, dass unsere Kaufleute neben dem Sortiment, das wir ihnen anbieten, auch lokale Erzeugnisse vertreiben, also den Honig vom ortsansässigen Imker oder auch Obst und Gemüse vom Bauern nebenan“, betont Okle-Geschäftsführer Kurt Herl. „Solche Artikel können die Großen quasi nicht führen. Wir sind und bleiben lokal, vor Ort. Diese Nähe unterscheidet uns von unseren Mitbewerbern.“

„Und unser Service“, ergänzt Hans-Philipp Okle. „Manch Edeka- oder auch Rewe-Kaufmann mit einem kleinen Markt fühlt sich bei den Großen nicht mehr genug wertgeschätzt. Die Ladenbau- und Sortiments-Konzepte sind eher für größere Flächen entworfen worden, die Betreuung vor Ort empfinden dann manche Kaufleute als mangelhaft – erst recht, wenn man nicht mehr von der Großhandlung selbst, sondern zum Beispiel vom C+C-Bereich beliefert wird.“

Okle jedenfalls wachse. 400 Kaufleute betreue man derzeit. Viele Märkte hätten eine Verkaufsfläche von 200 bis 400 qm, manche aber auch bis zu 800 qm. Die Eigenmarke „Landliebe“ konnte nach Aussage der Geschäftsführer 2011 ihren Umsatz um ca. 12 Prozent steigern. Die Marke gibt es inzwischen auch in 57 Kaufland-Häusern in Baden-Württemberg. Das Demeter-Fleisch- und Wurst-sortiment unter dem Namen „Frischland“ (aktuell ca. 80 Artikel) legte im vergangenen Jahr sogar um 40 Prozent zu.

Dass Regionalität und Bio bei Okle keine Lippenbekenntnisse oder Trenderscheinungen sind, wurde beim Gang über die Hausmesse deutlich. Von den 90 Ausstellern stammen ca. 60 Prozent aus Baden-Württemberg (z. B. Obst und Gemüse von der Insel Reichenau).

Zahlen, Daten und Fakten zu Okle
Die Großhandlung wurde 1934 gegründet  Sie beschäftigt heute ca. 200 Mitarbeiter Geschäftsführender Gesellschafter ist in dritter Generation Hans-Philipp Okle  Das Sortiment beinhaltet viele regionale und biologische Artikel (viel Demeter-Ware)  Die Vertriebsstruktur umfasst Markant-Märkte, IK (Ihr Kaufmann), die Nachbarschaftsmärkte unter dem Label „Landmarkt“ sowie für Convenience-Shops, Kioske und Tankstellen das MCS-System „Shop ’n go“  Okle-Philosophie ist, vor Ort eine gesunde Ernährung zu ermöglichen. „Es darf uns nicht gleichgültig sein, was wir verkaufen.“

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Hans-Philipp Okle und ...
Bild öffnen ... Kurt Herl sehen in der Schlecker-Situation Chancen für Okle und die Kunden der Großhandlung.
Bild öffnen Bei der Messe stellten Sie den Kaufleuten gleich drei Varianten eines Wasch-, Putz- und Körperpflege-Regals vor.