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Tapfer behauptet sich der kleine Harddiscounter Netto als Nahversorger.
An Netto Stavenhagen hält die Edeka-Zentrale 25 Prozent und die Edeka-Tochter Netto Marken-Discount rückt in deren Stammgebiet vor. Alles kein Problem?
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Tapfer behauptet sich der kleine Harddiscounter Netto als Nahversorger.
„Starke Mutter im Rücken“
Herbert Kuhn, Handelsexperte bei Trade Dimensions, über Positionierung und Zukunft von Netto Stavenhagen auf dem deutschen Markt.
Herr Kuhn, wann wird sich Netto vom deutschen Markt zurückziehen?
Herbert Kuhn: Davon ist mir nichts bekannt. Das Unternehmen ist seit 20 Jahren solide gewachsen und hat ganz augenscheinlich eine Nische gefunden, in der Netto Stavenhagen trotz der starken Konkurrenz bestehen kann. Ein Rückzug ist da unwahrscheinlich.
Verdient Netto auch Geld?
Das lässt sich auf Grund der Datenlage nicht sagen. Netto gibt keine Gewinnzahlen bekannt. Ich denke schon, dass etwas hängen bleibt. Zudem hat Netto eine starke Mutter im Rücken, die übrigens u. a. auch in Großbritannien gegen die deutsche Discount-Konkurrenz bestehen kann.
Ist Stavenhagen der ehrlichere Netto-Discounter?
Was den Vergleich mit der Mutter des Systems, also Aldi, betrifft, ganz sicher. Netto Stavenhagen ist Harddiscount mit einem Sortiment von rund 1.000 Artikeln. Netto Schels hingegen ist näher am Supermarkt mit Frische und 3.700 Artikeln.
Wie bewerten Sie den gemeinsamen Einkauf?
Anders als zu Spar-Zeiten, als rund 40 Prozent des Sortiments über die Spar eingekauft wurden, sieht Edeka das Engagement offenbar eher als eine Finanzbeteiligung. Entsprechend ist auch der gemeinsame Einkauf einzuordnen. Strategisch sehe ich von Seiten der Edeka keine weitergehenden Planspiele für Netto Stavenhagen.
Wann wird sich dann Edeka bei Stavenhagen zurückziehen?
Solange das Engagement Geld bringt, entsteht kein akuter Handlungsbedarf. Aber warum sollte Edeka ihren 25-Prozent-Anteil nicht verkaufen, wenn ein guter Preis zu erzielen ist? Das aber dürfte im Augenblick bei der viel beschworenen Kreditklemme nicht so einfach sein.
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Herbert Kuhn, Trade Dimensions