Strategie Energie-Management bei Aldi - einfach effizient - Seite 2

Wenn Aldi Neuerungen einführt, dann gilt Dreierlei: Sie müssen sich in der Praxis bewährt haben, nennenswerte Vorteile bieten und bezahlbar bleiben. Das gilt auch für das Energie-Management in den Filialen, wie ein Rundgang durch einen modernen Aldi-Markt, exklusiv für die LEBENSMITTEL PRAXIS, zeigt. Das Konzept wurde bereits ausgezeichnet.

Mittwoch, 08. September 2010 - Management
Markus Oess

 Einsparpotenziale

Daneben verwendet Aldi in den steckerfertigen Truhen von AHT, dem Hoflieferanten des Discounters, Propan. Seit längerem sind elektronisch angesteuerte Lüfter in den Truhen im Einsatz. Zudem sorgen drehzahlgeregelte Verdichter für die richtige Temperatur im Teillastbetrieb. Energie-Einsparung insgesamt: 20 Prozent. Im Jahr 2008 konnten so CO2-Emissionen eingespart werden, die 6.000 Vier-Personen-Haushalte in Deutschland durch ihren Stromverbrauch verursachen. Außerdem arbeiten die Lüfter auch in den Kühlregalen des Discounters. Schließlich liefern die Energieverbraucher der Kälteanlagen zentral ausgewertete Durchschnittswerte. Bei Abweichungen kann online oder vor Ort eingegriffen werden. Energie-Einsparung: ca. 4.600 kWh pro Filiale und Jahr. Speziell entwickelte Beleuchtungseinheiten in der Kühltechnik reduzieren die Wärmelast auf die Waren.

„Bei der Beleuchtung in der Filiale selbst haben wir über die vergangenen Jahre hinweg deutliche Verbesserungen erzielt“, erläutert der Geschäftsführer der Region Mörfelden beim Rundgang. Zum einen wurde in die Bestandsfilialen die Lichtrichtung durch den Einbau eines zusätzlichen Reflektors verstärkt auf die Ware gerichtet. Für Neubauten wurde eine neue patentierte Beleuchtungseinheit entwickelt, die bei gleichem Energieeinsatz das vertikale Lichtniveau erhöht. Auch die Aktionsware wird dank verbesserter Lichtlenkung heller angeleuchtet. Auf Grund der neuen Beleuchtungstechnik konnte Aldi Süd den jährlichen Ausstoß an CO2 um circa 19.200 t verringern, dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von ca. 8.500 Vier-Personen Haushalten.

Wo sinnvoll, nutzt Aldi Sonnenkraft. Neben den Dächern der Lager der 31 Regionalgesellschaften bieten sich die Dächer der Filialen an. „Wo effizient, installieren wir Fotovoltaik-Anlagen“, meint die Sprecherin. Dank des modernen Pultdaches wurde die der Sonne gewandte Nutzfläche erweitert. Alles in allem hat Aldi Süd Stand 2008 rund 198 Mio. Euro ins Energie-Management investiert. Das reicht für Einsparungen von rund 112.411.400 kWh bzw. 67.432 t CO2 im Jahr. „Das ist nur ein grober Richtwert“, betont die Sprecherin. „Zum einen haben wir hier nur die Filialen aufgelistet, zum anderen investieren wir fortlaufend und entwickeln bestehende Projekte weiter und stoßen neue Projekte an.“ Daneben fährt Aldi auch „grüne Projekte“ außerhalb der Filialen wie Mehrweg bei Obst & Gemüse, Tests mit gasbetriebenen Lkw oder die Entwicklung von Carbon-Aufliegern für Lkw.

Sonnig: Wo möglich und sinnvoll, baut Aldi Fotovoltaik-Anlagen aufs Dach. Wechselhaft: Auch im Winter kommen die Gaskühler zum Einsatz.

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Warm: Die Lüftungs- und Heizschächte werden dick eingepackt.
1 Kaltfront: Mit optimierter Technik und Beleuchtung sinkt der
Energiebedarf der Kühlregale.
2 Wetterbericht: Die Anlage wird dauerhaft überwacht.
3 Polarraum: Der Kühlraum im Lager wird mit einem speziellem Sektionaltor verschlossen.
4 Kältekeil: Auch die Truhen arbeitet mit niedrigerem Stromverbrauch.
Klimazone: Die Anlage nutzt CO2 als Kältemittel.

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