Zweitplatzierung Nicht zu unterschätzen - Zweitplatzierungen

Zweitplatzierungen kurbeln Umsätze an – wenn Konzept und Umsetzung stimmen. Die LP diskutierte mit Experten über Chancen und Herausforderungen .

Donnerstag, 17. November 2011 - Management
Bettina Röttig
Artikelbild Nicht zu unterschätzen - Zweitplatzierungen
Bildquelle: Rosendahl

Ein sehr kostenintensives Element sind Werbedamen...
Stempel: Eine Werbedame ist fehl am Platz, wenn das zu bewerbende Produkt am Promotiontag zum Sonderpreis angeboten wird – dann verkauft es sich auch von alleine. Heutzutage sollten Werbedameneinsätze in erster Linie für die Schaffung von Probierkontakten eingesetzt werden und um Erstkäufer zu gewinnen.
Roth: Richtig. Werbedamen bringen für ein gelerntes Produkt nichts. Die Investition ist sehr hoch und daher beispielsweise sinnvoll bei strategischen Neuprodukten, die über ein neues Geschmackserlebnis oder Konzept überzeugen müssen.
Tönnies: Diese qualitativen Kontakte sind sehr wertvoll. Der Herr oder die Dame muss aber unbedingt zum Produkt passen!
Glöckler: Auch die Identität der Marke muss sich in der Person spiegeln!

Welche Bedeutung haben neue Medien für Zweitplatzierungen?
Tönnies: Ich denke tatsächlich, dass eine Zweitplatzierung nicht ausschließlich physisch im Markt sein muss, sondern heute auch virtuell über Facebook und Co. gespielt werden kann.

Aber dann haben Sie noch nichts verkauft.
Tönnies: Im ersten Schritt noch nicht. Wenn ich es aber schaffe, dass ich als Hersteller eine Community aufbaue und dann über diese Kanäle kommuniziere: In Markt x gibt es eine Aktion.
Roth: Wir konnten bereits sehr gute Erfolge über Aktionen verbuchen, die beispielsweise mit Internet-Gewinnspielen gekoppelt waren.
Stempel: Rabatt- und Treueaktionen über Coupons oder Internet funktionieren ja heute schon und ziehen Verbraucher in die Märkte. Den umgekehrten Weg, also über eine Couponing-Aktion an die richtige Zielgruppe zu kommen, ist die Herausforderung. Hier wird sich in den nächsten Jahren viel ändern.

Wie kann ich denn schlussendlich z. B. die Facebook-Fans meines Geschäfts in den Markt locken?
Stempel: Mit guten, maßgeschneiderten und kreativen Ideen ist jede Zielgruppe zu begeistern, da bin ich mir sicher.
Tönnies: Noch werden Zweitplatzierungen mit virtuellen Features nicht bemerkt.
Tietje: Wir haben insgesamt noch wenig Erfahrungen hiermit. Es gibt aber Promotions, die nach hinten los gehen, da sie übertrieben wirken und dem Kunden manchmal sogar suspekt vorkommen.
Glöckler: Reinlocken ist das Eine, Wertschöpfung am PoS zu generieren aber das Andere. Hier ist das Internet eine Riesenchance. Denn du kannst hierüber schnell Reaktionen erzeugen und eine engere Bindung herstellen. Früher musste man Postkarten kaufen, ausfüllen und abschicken. Jetzt ist der Verbraucher über Smartphones in Echtzeit vernetzt. Ich bin der Meinung, dass es künftig ein wesentlicher Bestandteil von Zweitplatzierungen sein wird, kommunikativ für Zusatznutzen zu sorgen, beispielsweise Hintergrundinfos zu liefern. Neben der Erzeugung von Traffic besteht die Kunst darin, das Interesse der Kunden so geschickt zu bedienen, dass sie sich ihrer Marke wirklich verbunden fühlen.?

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Bild öffnen Dietmar Tönnies (Geschäftsführer Rewe Tönnies)
Bild öffnen René Roth (Geschäftsleitung Marketing/Vertrieb Homann Feinkost)
Bild öffnen Rolf Glöckler (Geschäftsführer Überkinger Mineralbrunnen)
Bild öffnen Dieter Stempel (Geschäftsführer TMS Trade Marketing Service)
Bild öffnen Detlef Tietje (Category Manager Wurst Bedienung & SB Kaiser’s Tengelmann)
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