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Wie sehen Ihre Antworten darauf aus?
Wir haben mit Winny auch ein Preiseinstiegssortiment mit 300 bis 400 Artikeln. Wir können aber nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Unsere Stärken sind Qualität, Service und Auswahl. Die wollen wir ausspielen. Wenn wir gegen die Discounter auf ihrem Spielfeld antreten, haben, wir schon verloren.
Was macht Cactus so besonders, das Unternehmen ist recht vielfältig, Baumärkte, CD-Shop, Consumer Electronic?
Vielleicht der unternehmerische Instinkt, das Bauchgefühl, das wir über die Jahre als „Local Player“ entwickelt haben. Aber um das auch klar zu sagen: Wir machen immer noch 75 Prozent unseres Umsatzes mit Lebensmitteln. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Die Nonfood-Geschäfte wie etwa der CD-Laden sind im Laufe der Jahre evolutionär dazugekommen. Wir forcieren das aber nicht, niedrigere Spannen und ein langsamerer Umschlag sprechen dagegen. Wir sind Lebensmittelhändler und werden es bleiben.
Wie ist es für Sie, ein Familienunternehmen zu führen, sind die Entscheidungswege kürzer?
Ich habe noch für kein börsennotiertes Unternehmen gearbeitet, da fehlt mir also der Vergleich. Ich denke, grundsätzlich sind die Wege kürzer, fallen Entscheidungen schneller. Aber das ist sicher nicht immer der Fall. Wenn aber eine Entscheidung gefallen ist, wird nicht mehr so schnell zurückgerudert.
Wohin wird sich Cactus als Händler entwickeln müssen, um auch künftig Bestand zu haben?
Wir bleiben Lebensmittelhändler mit einer starken regionalen Bindung, ein Unternehmen, das international ein Zwerg, regional aber ein Riese ist. Es wird keine Revolution geben. Aber wir werden uns natürlich stetig weiterentwickeln. Wir sind zum Beispiel in Luxemburg der einzige Lebensmittelhändler, der Prepaid-Karten verkauft. Das ist für sich betrachtet keine Sensation, aber es zeigt, dass wir neue Felder nachhaltig besetzen können.
Wäre ein Einstieg eines Investors oder Bündnispartners denkbar?
Das müssen Sie schon die Inhaber fragen. Im Ernst, wir sind wirtschaftlich gesund und haben in den kommenden Jahren noch Vieles vor – ohne „fremde“ Hilfe.
Laurent Schonckert, Geschäftsführer Cactus S.A.
{tab=Zum Interview}
Name: Laurent Schonckert Job: Geschäftsführer Cactus S.A. und Vizepräsident der Confédération Luxembourgeoise du Commerce
Unternehmen: Cactus S.A.
Geschichte: 1900 Eröffnung eines Lebensmittelgeschäfts durch Joseph Leesch
1930 Erste Kaffeerösterei „Leesch“ in der Rue de Strasbourg in Luxemburg-Stadt 1962 Eröffnung des ersten Selbstbedienungsladens
1966 Eröffnung des ersten Bruno-Geschäfts (Kaffee-
spezialitäten)
1967 Erster Supermarkt
unter Cactus.
1974 Eröffnung des ersten Cactus-Einkaufszentrums
„Belle Etoile“ in Bertrange
1996 Konzept der drei Cactus-Supermärkte mit
unterschiedlicher Größe und Preispolitik: Super Cactus (Großfläche), Cactus (Supermärkte), Cactus Marché (Nachbarschaftsmärkte)
2008 Cactus Shoppi: Minimärkte an Tankstellen
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Konzentriert: Cactus macht ca. 40 Prozent des Umsatzes mit seinen beiden Shopping-Centern. La Belle Etoile wurde 1974 eröffnet. „Wir halten an unseren Investitionen fest.“