IT-Outsourcer Neue Service-Modelle - Seite 3

Donnerstag, 26. August 2010 - Management
Bernd Liening

Outsourcing ist aber auch bei der klassischen Sortimentsarbeit unverändert aktuell. Gang und gäbe ist die Auslagerung der Regalverräumung bei vielen Unternehmen. In Teilen des Lebensmittelhandel ist darüber hinaus ein Trend zum kompletten Outsourcing bestimmter Warengruppen inklusive Lagerhaltung, Regalpflege und Sortimentsaufbau im Rahmen eines Category-Managements zu beobachten. Im OTP-Markt (OTP: Other Tobacco Products) beispielsweise nimmt die WTS Wenko-Team-Service GmbH in Detmold als Vollservice-Spezialist für den LEH eine Alleinstellung ein. Das Konzept besteht darin, den Märkten die komplette Arbeit rund um das OTP-Sortiment abzunehmen. Das Sortiment umfasst sämtliche Tabakartikel (ohne Zigaretten) plus Zubehör wie Papier und Hülsen, die der Gesamtmarkt national bietet. WTS stellt den Märkten eigens für die Warengruppe konzipierte Verkaufsgeräte zur Verfügung, die die Kaufbereitschaft des Kunden fördern sollen. Laut WTS profitiert der Handel mit diesem Fullservice von „erheblichen Umsatz- und Ertragssteigerungen seines OTP-Sortiments“. Der Hauptgrund dafür sei die permanente Kontrolle und Anpassung des schnelllebigen Sortiments an die tatsächliche Nachfrage am Standort.

Um jedem Kunden im LEH exakt und zeitnah die Umsatzentwicklung seines OTP-Sortiments nachweisen zu können, hat WTS jetzt ein eigenes Kundenpanel erstellt. Dieses zeigt die Vorher- und Nachher-Situation auf und dokumentiert den Erfolgsverlauf im OTP-Abverkauf seit der Betreuung durch WTS. Laut WTS zeigen erste Auswertungen, dass der Umsatz bei typischen Vollversorgern in wenigen Monaten im Minimum um 66 Prozent gesteigert, in der Spitze eine Verzehnfachung erzielt wurde.

Ein Sortiment wie OTP komplett in Eigenregie zu führen wäre beispielsweise für Edeka-Kaufmann Stefan Böttcher in Meitingen undenkbar: „Der Kunde würde nie ein stets so perfektes Angebot vorfinden, und außerdem hätte das Personal dafür überhaupt nicht die Zeit.“ OTP gehört aus seiner Sicht zu den „Spezialsortimenten“ wie ländertypische Feinkostspezialitäten, Gewürze oder Kaffeedepots, die der Lebensmittelhandel ja auch seit Langem von Spezialisten betreuen lasse.

Breites Spektrum

Das Spektrum der ausgelagerten PoS-Tätigkeiten im Handel reicht vom Kommissionieren und Verräumen neuer Ware über Bedienen und Kassieren bis hin zu Sicherheitsdiensten, Ladenreinigung, Umbauarbeiten und Hausmeisterservices. Ein „Klassiker“ ist nach wie vor der Regalservice. Die Vorteile für den Handel liegen darin, dass die Ware vor oder nach Ladenschluss verräumt wird, die eigenen Angestellten entlastet werden, die Verwaltungskosten sinken, die Kunden weniger durch Einräumarbeiten tagsüber gestört werden und kein Umsatzausfall durch personalbedingte Out-of-stock-Situationen entsteht.

Zunehmend greifen Handelsunternehmen auch auf einen externen Kassenservice zu. Unternehmen wie Teamwork – Die Büttgen GmbH, mit knapp 8.000 Mitarbeitern der größte deutsche Personaldienstleister für den PoS, stellen nach Bedarf qualifizierte Kassenkräfte zur Verfügung, übernehmen auf Wunsch komplette Kassenzonen und sämtliche damit verbundene Verantwortung. Abgerechnet wird dabei leistungsbezogen nach dem getätigtem Kassenumsatz. Mit einem solchen externen Kassenservice kann der Handel Schwankungen und temporäre Arbeitsspitzen flexibel ausgleichen.

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„Im Bereich IT setzen immer mehr Unternehmen auf Outsourcing.“

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