Der Renner in der Obst-Abteilung
Bananen - Seite 2
Sie ist ein Umsatzmagnet in jeder Obstabteilung: die Banane. Woher die Tropenfrucht kommt, wie sie reift und wie man sie behandeln und platzieren sollte, steht in dieser Warenverkaufskunde.
Kälteschlaf: Ab dem Moment, in dem die Büschel von den Stauden geschnitten werden, setzt der Reifeprozess ein: Die vorhandene Stärke wird in Zucker umgewandelt. Um das vermeiden, halten die Bananen in den Schiffen einen Kälteschlaf (bei 13 bis 14°C), außerdem wird der Ethylengehalt in der Luft kontrolliert. Nach etwa 12 Tagen legen die Schiffe in den Häfen Rotterdam oder Bremerhaven an. Nach einer Qualitätskontrolle gelangen sie per Lkw in die Reiferei.
Reifen in Deutschland: Auf Bestellung des Handels bringen die Reifereien den Reifeprozess wieder in Gang, indem sie Ethylen zuführen. Dieses natürliches Gas produzieren die Früchte anschließend selbst. Bei Temperaturen von 14 bis 18° C reifen die Bananen innerhalb von vier bis acht Tagen aus: je gelber die Banane, desto süßer schmeckt sie. Durch die Reifung kann man Angebot und Nachfrage im gewissen Umfang regulieren: Unter speziellen Voraussetzungen können sie zwei Wochen lagern.
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Nachhaltigkeit: Bei der Arbeit wird darauf geachtet, dass soziale Standards eingehalten und außerdem die natürlichen Ressourcen geschützt werden. Von l.: Ein Arbeiter pflanzt ein Bäumchen. Die Früchte werden durch Schaumstoff geschützt. Im Wasserbad wird der Naturkautschuk ausgewaschen, ansonsten würden die Schalen verkleben.
Schutz: Die jungen Bananenbüschel werden von lichtdurchlässigen Folien umhüllt.
Transport: Auf Kühlschiffen gelangt die Ware binnen 12 Tagen nach Europa. Sonne – darum ist die Banane krumm!
Praxis-Tipps: Hier die Hinweise, die man im Handel beachten muss:
Nie ins Kühlhaus! Bananen nicht unterhalb von 14° C lagern, ideal sind 14°bis 18° C, ohne Temperaturschwankungen, ohne Zugluft.
Haltbarkeit: Man orientiert sich an einer Farbskala (siehe S. 4). Verkaufsfähig sind Bananen der Stufe drei bis sechs. Bei guter Reifung und Auslieferung in Farbe vier sollte die Früchte in jedem Fall noch zwei Tage im Handel haltbar sein.
Überreife Früchte unbedingt aus dem Verkauf nehmen!
Ethylen beschleunigt die Reifung. Daher sollte man Bananen nicht in die Nähe von Produkten stellen, die selbst viel Ethylengas
Bananen-Farben
Farbe 3 Im Fruchthandel werden die Farben mit Zahlen angegeben. Grüne Bananen (Farbe 3, mehr grün als gelb) eignen sich noch nicht für den Verkauf. Nur 4 Prozent aller Kunden kaufen Bananen mit dieser Farbe. Also: Weiter reifen lassen!
Farbe 4 Mehr gelb als grün: So sehen Bananen im Idealfall aus, wenn sie bestellt und angeliefert werden. Wichtig: Karton auf den Deckel drehen, Bananen an den Kronen anfassen! So kann man die „Hände“ ideal auf den Verkaufshilfen platzieren!
Farbe 5 Gelb mit grünen Spitzen: Das ist die ideale Verkaufsfarbe! Beachten: Bananen sorgsam behandeln, nicht drücken, stoßen oder gar werfen! Sonst verletzt man sie, was man der Schale von außen nicht unbedingt ansieht.
Farbe 6 Vollgelb, ideal für den Verzehr. Entscheidend für den Umsatz ist, dass Sie die Ware in der richtigen Farbe platzieren. Achtung: Bananen immer einlagig präsentieren, niemals mehrere Hände übereinander zeigen!
{tab=Fragen}
1. Woher stammen die Bananen, die bei uns gehandelt werden, überwiegend? Nennen Sie fünf Länder! 2. Warum soll man die Bananenkisten umdrehen, bevor man die Ware auspackt? 3. Neben welchen Früchten sollte man Bananen nicht lagern (zu schnelle Reifung)?
{tab=Antwort}
1. Meist aus Mittel- und Südamerika: Ecuador, Kolumbien, Costa Rica, Dominikanische Republik, Panama. 2. So kann man die „Hände“ an der Krone anfassen, das ist die schonendste Art, mit Bananen umzugehen. Nicht drücken, stoßen, fallen lassen! 3. Nicht neben Früchte, die selbst viel Ethylen ausströmen: reife Äpfel, Ananas, Tomaten, Kartoffeln.
{tab=Impressum}
Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis Wir danken der Fyffes BV, Rotterdam/Niederlande, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.
Ernährungs-Tipps
Bananen und gesunde Ernährung – das passt gut: In 100 g Fruchtfleisch stecken 90 Kcal und kein Fett – die Banane ist eine süße, vergleichsweise kalorienarme Alternative zu Schokoriegel oder anderen Süßigkeiten. Sie liefert unterschiedliche Zuckerarten. Diese werden nach und nach im Körper verstoffwechselt, wodurch der Blutzucker-Spiegel relativ stabil bleibt. Das hilft, Heißhunger-Attacken zu verhindern. Die Frucht enthält viele Ballaststoffe, die die Verdauung regulieren. Sie besteht zu fast 70 Prozent aus Wasser – der Verzehr von Bananen und weiterem Obst kann entscheidend dazu beitragen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Die Frucht ist zudem ein Lieferant von Vitamin C, einem wasserlöslichen Vitamin, das die Abwehrkräfte stärkt: Schon eine kleine Banane deckt rund 15 Prozent des Tagesbedarfs. Und sie enthält das „Glückshormon“ Serotonin, das auch in Schokolade steckt.
Mehr Informationen zum Thema Bananen
Buchtipp: Bananen. Geschichte - Anbau - Fairer Handel - Rezepte, von Lucas Rosenblatt et al., Edition Fona, ISBN 978-3037-801987, 8,95 Euro. Internet: www. fyffes.de Drei Viertel der Bananen, die bei uns gehandelt werden, stammen aus mittel- und südamerikanischen Ländern.