Bodybuilder und andere fitnessbewusste Menschen schwören schon länger auf sie, doch inzwischen sind Proteinriegel im Mainstream angekommen. Viele Supermärkte bieten die eiweißreichen Snacks mittlerweile an, der Markt wächst stark. Der Absatz von Energie- und Sportriegeln, zu denen auch Proteinriegel zählen, legte nach Daten von NielsenIQ von rund 6 Millionen Kilogramm 2022 auf 9,4 Millionen Kilogramm im Jahr 2024 zu, ein stattliches Plus von rund 57 Prozent.
Anders als herkömmliche Schokoriegel sind Proteinriegel speziell formuliert, um eine hohe Menge an Eiweiß zu liefern. Ein Proteinriegel enthält häufig zwischen 15 und 30 Gramm Protein pro Riegel und damit deutlich mehr als gewöhnliche Schokoriegel. Es handelt sich oft um Proteine aus tierischen Quellen wie Kasein oder Whey-Proteine (Molkenprotein), die beide aus Milch gewonnen werden. Bei veganen Proteinriegeln stammen die enthaltenen Proteine aus pflanzlichen Quellen wie Soja oder Erbsen.
Da Eiweiße für den Muskelaufbau eine wichtige Rolle spielen, waren proteinreiche Produkte zunächst vor allem bei Bodybuildern beliebt. Doch im Zuge des Trends zu gesundheitsbewusstem Snacking haben weitere Zielgruppen die Proteinriegel für sich entdeckt. Denn die Riegel enthalten nicht nur mehr Eiweiß als herkömmliche Schokoriegel, sondern auch weniger Fett und vor allem deutlich weniger Zucker. Statt Zucker werden häufig Zuckeraustauschstoffe wie Stevia, Erythrit oder andere Süßstoffe verwendet. Das macht Proteinriegel weniger kalorienreich. Im Gegensatz zu Schokoriegeln werden Proteinriegel nicht als Genussmittel, sondern als funktionelle Lebensmittel vermarktet.
Gesünder snacken
Die Hersteller betonen denn auch die ernährungsphysiologischen Vorzüge. The Quality Group, die hinter den Marken ESN und More Nutrition steht, benennt drei Vorzüge: Die Riegel lieferten erstens eine schnelle und praktische Möglichkeit, den Proteinbedarf zu decken. Zweitens würden sie ein anhaltendes Sättigungsgefühl erzeugen und so den Heißhunger auf ungesunde Alternativen reduzieren. Drittens unterstützten sie den Muskelaufbau und -erhalt von Sportlern.
Letztere bilden eine von drei Zielgruppen für das Unternehmen. Neben Fitnessbegeisterten sind auch Personen mit einem erhöhten Proteinbedarf wie ältere Menschen auf dem Radar sowie Verbraucher mit wenig Zeit, die einen schnellen Mahlzeitenersatz suchen.
Variantenreiche Eiweißsnacks
Es gibt unterschiedliche Arten von Proteinriegeln für unterschiedliche Zwecke und Zielgruppen. Whey-Proteinriegel enthalten hauptsächlich Molkenprotein (Whey), das schnell verdaut wird und sich gut für Muskelaufbau und die Erholung nach dem Training eignet. Kasein-Riegel enthalten ein anderes Milchprotein, das langsamer verdaut wird. Für Veganer gibt es pflanzliche Proteinriegel, die Eiweiße aus Erbsen, Reis, Hanf oder Soja verwenden. Diese Riegel eignen sich auch für Menschen mit einer Laktoseintoleranz. Mehrkomponenten-Proteinriegel kombinieren verschiedene tierische und/oder pflanzliche Proteinquellen miteinander und eignen sich gut für eine Allround-Proteinversorgung. Low-Carb-Proteinriegel bieten einen reduzierten Anteil an Kohlenhydraten und eignen sich für entsprechende Diäten. Meal-Replacement-Riegel sind als Mahlzeitenersatz konzipiert und enthalten ein ausgewogenes Nährstoffprofil. Zuckerfreie Proteinriegel kommen ohne zugesetzten Zucker aus und eignen sich daher gut für Diabetiker.
Unabhängig von der Art des Proteinriegels ist der geschmackliche Variantenreichtum inzwischen groß. So gibt es beispielsweise Proteinriegel mit weißer Schokolade, Erdnuss- oder Kokosnussgeschmack. Auch der Geschmackstrend Salted Caramel geht an den Proteinriegeln nicht vorbei.