Schon lange bevor Cannabis in Deutschland legalisiert wurde, fanden Lebensmittel aus Hanf ihren Weg in die Supermärkte – und das ganz ohne berauschende Nebenwirkungen.
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Seit den 1990er-Jahren darf Nutzhanf in Deutschland angebaut werden und ist inzwischen in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Kosmetika zu finden. Die 3 bis 5 Millimeter großen Samen des Nutzhanfes sind die Grundlage dieser Produkte. Statt high zu machen, bieten Hanf-Lebensmittel viele gesundheitliche Vorteile: Mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen, Vitaminen und einem hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen werden Hanfprodukte zu Recht als echtes Superfood gefeiert.
Was die Pflanze in der Küche kann
Die Anwendung in der Küche ist dabei vielfältig und einfach: Hanföl verleiht Salaten ein nussiges Aroma, Hanfprotein ist ein veganer Eiweißbooster in Shakes oder Smoothies, und Hanfsamen knuspern im Müsli oder peppen den Brotteig auf. Auch Aufstriche und Pestos lassen sich mit Hanf kreativ verfeinern. Und das Beste: Das Naturprodukt wächst fast überall, braucht keine Pestizide und gilt als eine der nachhaltigsten Nutzpflanzen überhaupt.
Vielfältige Zielgruppe
Kein Wunder also, dass Hanf-Lebensmittel viele verschiedene Käufergruppen ansprechen. Veganer und Vegetarier schätzen das pflanzliche Eiweiß, Nachhaltigkeitsfans lieben die klimafreundliche Pflanze, Fitnessbegeisterte greifen gerne zu Hanfprotein als Alternative zu klassischen Eiweißprodukten, und Trendsetter sehen in Hanf das „coole“ Superfood.
Auch als gute Alternative für Allergiker eignen sich Lebensmittel aus Hanf. Der Grund: Hanf ist gluten- und von Natur aus laktosefrei.
Hanf als Zweitplatzierung
Damit Hanfprodukte im Regal ihre volle Wirkung entfalten können, ist die richtige Platzierung entscheidend. Ob im Bio-Bereich, bei den Superfoods oder im Sortiment der pflanzlichen Alternativen – Hanf passt in viele Kategorien. Auch eine Platzierung in der Nähe von Müslis, Snacks oder Salatzutaten bietet sich an.
Besonders wirkungsvoll sind aufmerksamkeitsstarke Zweitplatzierungen oder kreative Cross-Selling-Konzepte: Hanfsamen neben Frühstückscerealien oder Hanföl neben Dressingzutaten sorgen für inspirierende Kaufimpulse.
Hanfprodukte im Handel
Hanfprodukte haben sich im Handel längst etabliert. Am bekanntesten sind wohl die Hanfsamen – doch auch abseits davon gibt es spannende Neuheiten. Von Proteinpulver über Brotaufstriche und Mehl bis hin zu Schokolade und Kosmetik: Immer mehr Hersteller haben das Potenzial des Superfoods erkannt und setzen es in ihren Produkten ein. Hier ein Überblick über einige Varianten:
Haben Hanf-Lebensmittel eine berauschende Wirkung?
Nutzhanf, der für den menschlichen Verzehr angebaut wird, enthält nur sehr geringe Mengen an Tetrahydrocannabinol (THC), dem psychoaktiven Bestandteil der Pflanze. In der Europäischen Union darf zertifiziertes Hanfsaatgut höchstens 0,2 Prozent THC enthalten. Dieser Stoff kommt in den Blüten, Blättern und Stängeln vor, jedoch nicht in den Samen. Dennoch können die Samen bei der Ernte mit anderen Pflanzenteilen in Berührung kommen und dadurch minimalen THC-Gehalt aufnehmen. Aus diesem Grund wird empfohlen, dass Kinder und Schwangere Hanfprodukte, einschließlich der Samen, nur in geringen Mengen verzehren. Da THC auch die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann, ist es ratsam, den Verzehr von Hanfsamen im Zweifelsfall mit einem Arzt abzusprechen.