Neue Doppelspitze, alte Mission: Svenja Fritz und Roland Griesebner wollen als neue Geschäftsführung für Oatly DACH und Polen den Umstieg von Kuhmilch auf pflanzenbasierte Alternativen forcieren. „Wir denken Wachstum und Nachhaltigkeit zusammen. Zum einen wollen wir dazu beitragen, dass klimafreundlichere Ersatzprodukte weitere Anteile am gesamten Milchmarkt gewinnen. Zum anderen wollen wir wie in Österreich und der Schweiz nun auch in Deutschland die Marktführerschaft im Segment der Alternativen erreichen“, sagt Fritz gegenüber der Lebensmittel Praxis. Bei Haferdrinks sei man mit einem Marktanteil von gut 35 Prozent bereits Marktführer, im Gesamtmarkt der Milchalternativen jedoch mit rund 24 Prozent Anteil „ganz knapp“ auf Platz zwei unter den Marken, so Griesebner.
Die aktuelle Entwicklung verleihe Oatly Rückenwind. „Haferdrinks kommen auf einen Anteil von 69 Prozent am Markt für Milchalternativen und waren 2023 mit plus knapp 13 Prozent Wachstumstreiber“, sagt Griesebner.
Innovationen sollen für Wachstum sorgen. Gerade wurden fünf Alternativen zu Joghurt auf Haferbasis unter dem Namen Oatgurt gelauncht. „Mit dem Oatgurt erschließen wir eine neue Produktkategorie und kommen unserem Ziel, die gesamte weiße Linie zu spiegeln, ein gewaltiges Stück näher“, sagt Griesebner. Die Produktlinie sei komplett neu entwickelt worden. Speziell im deutschsprachigen Raum sehe das Unternehmen viel Potenzial, aber auch hohen Konsumentenbedarf nach haferbasierten Joghurtalternativen.
CO2-Fußabdruck im Fokus
Zusätzliche Regalplatzierungen erobert gerade der Bio-Barista-Haferdrink - das Bio-Pendant zur herkömmlichen Oatly Barista Edition, dem nach Umsatz und Absatz stärksten Produkt der Marke.
Damit wird die Range der Bio-zertifizierten Produkte erweitert, zu der ein klassischer Haferdrink, eine Alternative zu Sahne sowie Eiskaffee-Produkte gehören. Fritz und Griesebner streben damit den Sprung in den Bio-Fachhandel an. „Wir sind stolz, weitere Bio-Produkte anbieten zu können, Oatly wird jedoch keine reine Bio-Marke“, antwortet Griesebner auf Nachfrage. „Bio ist auch nicht automatisch nachhaltiger in Bezug auf die Treibhausgasemissionen“, so Fritz. Gemeinsam mit anderen Herstellern setze sich Oatly weiterhin auch auf politischer Ebene für ein vergleichbares CO2-Label statt anderer Klimaaussagen ein. „Auf die Green-Claims-Verordnung können wir nicht warten“, so Fritz.