Sieben Sekunden Kaufhaus-Check

Beim Storecheck überzeugten die Abteilungen der großen Kaufhäuser mit breitem Angebot, gutem Service und durchdachten Laden-Konzepten. Doch es gibt auch Optimierungsbedarf.

Montag, 13. September 2010 - Store Checks
Silvia Schulz

Was sonst noch zählt

Wer versteht es, gekonnt zum Kauf zu verführen? Wie war es mit der Kundenorientierung? Wer setzte seine Angebote besonders in Szene? Gab es bei Bedarf genügend Ansprechpartner?

Zu den eher ungewöhnlichen Dingen zählt das Schild in der Obstabteilung der Galeries Lafayette: Obst und Gemüse ist selbst auszuwiegen. Gut, kann man machen. Aber wozu dann der handgeschriebene Zettel an der Waage, der auffordert, Spargel und die Tomaten an der Kasse abwiegen zu lassen?

In der Weinabteilung im KaDeWe wurde Silvia S. mit der Antwort überrascht: „Das kann ich Ihnen gar nicht sagen, das macht der Kollege, der die Spirituosen bestellt und der ist nicht da. Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen die Nummer gebe und Sie rufen an und fragen nach?“. Auch witzig. Erstaunlich auch die Antwort des Verkäufers in der Weinabteilung bei Perfetto in Leipzig: „Ja, wenn Sie etwas besonderes wollen, kostet das auch. Aber es gibt auch einfache Geschenkverpackungen, die sich nicht bezahlen müssen.“

Es geht auch anders. In der Weinabteilung bei Perfetto in der Müllerstraße freute sich unsere Testerin über das Angebot „Nimm 12 und zahl 11“. In der Weinabteilung bei Galeria Gourmet am Alex hörte sich das so an: „Haben Sie denn eine Kundenkarte?“. Klar und damit gibt's 10 Prozent Rabatt.

Fazit: Premium-Shopping in den LM-Abteilungen der Kaufhäuser lohnt sich, gerade in den getesteten Häusern in Berlin und Leipzig. Die Kritikpunkte hängen wohl eher von der Tagesform ab und sind einfach zu beseitigen.