Sieben Sekunden Kaufhaus-Check

Beim Storecheck überzeugten die Abteilungen der großen Kaufhäuser mit breitem Angebot, gutem Service und durchdachten Laden-Konzepten. Doch es gibt auch Optimierungsbedarf.

Montag, 13. September 2010 - Store Checks
Silvia Schulz

Der letzte Eindruck

Zum Stummfilm geriet hingegen die Vorstellung der Kassiererin an der Kasse in der LMAbteilung bei Wertheim in der Schlossstraße. Bis auf den Kaufpreis fällt kein Wort. Silvia S. fühlt sich missachtet. Sie wird zur Nebendarstellerin degradiert. Dabei ist es egal, ob Ware für 80 oder 8 Euro im Wagen liegt. In den Galeries Lafayette hörte sie zum Abschluss nur mit sehr gespitzten Ohren ein: „Au revoir Madame!“ Das darf nicht sein. Der letzte Eindruck ist so bedeutend, dass er Fehler, die vielleicht an der Fleischtheke oder am Weinregal passierten, wieder wettmacht. Er entscheidet mit darüber, ob eine Einkaufsstätte wieder besucht wird oder nicht.

Sehr kundenfreundlich: So urteilt unsere Testerin im KaDeWe und in den Galeries Lafayette über das Einpacken des Einkaufs nach amerikanischem Vorbild. Schade, dass es das nur in den zwei Vorzeige-Kaufhäusern gab. Zwar lagen in einigen LM-Abteilungen Einkaufstüten gratis bereit. Aber die gibt es bei anderen auch. Zudem wurde das weder bei Karstadt noch bei Kaufhof einheitlich gehandhabt. Dabei wäre genau das der kleine, feine Unterschied.

Die Kundenfreundlichkeit

In dieser Rubrik ging es unter anderem darum, wie einfach der Weg vom Parkhaus zur Lebensmittelabteilung war, ob Einkaufskörbe oder Wagen bereitstanden, wie verständlich die Kundenführung war, ob es Kundenkarten, Angebote oder Einkaufsvorteile gab. In allen besuchten Kauf- und Warenhäusern werden Kundenkarten akzeptiert. In den LMAbteilungen wird leider zu selten nach ihr gefragt. Nicht nur, dass dem Betreiber wichtige Informationen über das Kaufverhalten seiner Kunden verloren gehen, der Kunde wird auch enttäuscht.