Angst vor Schweinepest Jagd auf Wildschweine

Unter Schweinehaltern ist die Angst groß, Wildschweine könnten die Afrikanische Schweinepest aus Osteuropa nach Deutschland bringen. Die Jäger sind aufgerufen, mehr Schwarzwild zu jagen. Das Problem: Wohin mit dem Fleisch?

Dienstag, 24. Oktober 2017 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
Wild boar male in the forest/wild animal in the nature habitat/Czech Republic
Bildquelle: Getty Images

Till Backhaus, Agrarminister in Mecklenburg-Vorpommern, hatte vor Kurzem im Landtag zur massiven Jagd auf Wildschweine aufgerufen. Im laufenden Jagdjahr sollten bis zu 80.000 Wildschweine geschossen werden, rund 20.000 mehr als im Vorjahr.

Grund für die Forderung ist die Bedrohung von Wild- und Hausschweinen durch die Afrikanische Schweinepest. Die Seuche ist für Menschen ungefährlich, für Schweine aber tödlich. Es wird befürchtet, dass Wildschweine aus Polen und Tschechien die Krankheit nach Deutschland einschleppen.

Ein Problem ist die Verwertung des Wildbrets: Derzeit sei zu viel Wildschweinfleisch auf dem Markt, sagt Kati Ebel, Geschäftsführerin des Landesjagdverbandes in Mecklenburg-Vorpommern. Die Jäger bekommen laut Ebel nur 80 Cent pro Kilogramm Schwarzwild, das sei nicht kostendeckend. Trotzdem seien viele Jäger motiviert zur Schwarzwildjagd, so Ebel: „Wir sehen uns in der Verantwortung, Wildseuchen zu verhindern.“ Viele Jäger seien auch Bauern und hätten ein doppeltes Interesse daran, das Schwarzwild zu reduzieren. Es richte auf Äckern und Grünland viele Schäden an.

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