Die Gesamtfangmenge für westlichen Hering wird um 39 Prozent gesenkt, für die Scholle um 10 Prozent. „Viele Fischer haben Existenzängste, wie sie das Jahr überstehen sollen“, kommentiert der Chef der Fischereigenossenschaft Freest, Michael Schütt, die Lage. Allein die 26 Fischer der Genossenschaft müssten 2018 mit Umsatzeinbußen von 350.000 Euro rechnen. Landesweit könnten sich die Einbußen auf 1,6 Mio. Euro belaufen. Schütt forderte Ausgleichszahlungen als Kompensation – ähnlich, wie sie 2016 für den Dorsch gezahlt wurden.
Nach Einschätzung des Deutschen Fischerei-Verbandes sind die Einschnitte für die Fischer an der Ostseeküste gravierend. Wichtig sei, das in diesem Jahr begonnene Nothilfeprogramm für die Dorschfischerei weiterzuführen und auf die Heringsfischerei auszuweiten.
Der Direktor des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, Christopher Zimmermann, zeigt sich zufrieden mit der Neuregelung der Fischquoten. „Beim West-Hering entspricht der Beschluss genau der wissenschaftlichen Empfehlung und dem Managementplan, das ist gut so“, sagte Zimmermann am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Damit könne die Fischerei das MSC-Zertifikat für Nachhaltigkeit behalten. Beim Westdorsch sei die Fangmenge sogar niedriger festgesetzt worden als von der Wissenschaft vorgeschlagen.