Konsum Leipzig Wir testen die Besten - Wir testen die Besten: Teil 3

Konsum Leipzig Karl-Liebknecht-Straße . Dass die Juroren des Wettbewerbs „Supermarkt des Jahres“ völlig emotionsfrei urteilen, ist ein Gerücht. 2013 beispielsweise wurde der Mut, ein Kleinflächenprojekt voranzutreiben, belohnt. Wir haben jetzt dort nochmals eingekauft.

Montag, 19. Februar 2018 - Ladenreportagen
Silvia Schulz, Reiner Mihr
Artikelbild Wir testen die Besten - Wir testen die Besten: Teil 3
Highlight auf der Kleinfläche. Ansprechende Weinabteilung, gut sortiert und eingerichtet.
Bildquelle: Mirco Moskopp

Im Markt
Die Wegeführung ist einfach: dem Gang folgen und schauen, wo was steht. Uns stören einige Kartons mit Ware auf dem Fußboden, auch der Einkaufswagen mit Verpackungsmaterial stört. Der Rollbehälter voller Ware, der die Weinabteilung komplett zustellt, hindert uns – fast – am Weineinkauf. Und der mit Wasser gefüllte Wischeimer im Gang vor dem Molkereikühlschrank zeigt immerhin, dass gewischt wurde oder gewischt werden soll. Bis wir den Markt verlassen, tat sich nichts mehr. Der Eimer blieb stehen.

Das ist auch deshalb hinderlich, weil die Gangbreiten sehr knapp bemessen sind. Zwei Kunden mit einem Einkaufskorb oder Wagen kommen nicht aneinander vorbei, ohne sich zu bedrängen.

Das Highlight im Markt ist zweifellos das Weinregal: Es sieht gut aus, ist gut sortiert und nette Sprüche lockern es auf. Wir fragen dann auch eine Mitarbeiterin nach einem passenden Wein, denn wir wollen am Wochenende Coq au Vin machen. Welchen Wein empfiehlt sie wohl zum Kochen und welchen zum Trinken? Die Mitarbeiterin hört geduldig zu und empfiehlt einen halbtrockenen Roten zum Kochen. (Trocken wäre laut Lehrbuch besser). Und das ist fast lustig, jetzt erst fragt sie, was denn Coq au Vin eigentlich ist. Und da es ein Geflügelgericht ist, empfiehlt sie jetzt einen Weißburgunder aus dem Saale-Unstrut-Anbaugebiet als passendes Getränk. Aber sie gibt auch ehrlich zu: „Ich kann Ihnen nur sagen, was bei uns gut verkauft wird.“ Und offensichtlich gibt es auch niemanden, der ein wenig mehr weiß.

Frische SB – O+G
Gleich am Eingang nach dem Bäcker findet sich das Kühlregal für Convenience. Es ist recht gut bestückt. Dann folgt die Obst-und-Gemüseabteilung – standortbedingt in Miniaturausgabe. Sie ist okay. Frische und Präsenz dominieren.

Was nicht überzeugt, ist die Beschilderung. Denn die in Deutschland geltenden Vorschriften, wie unverpackte Lebensmittel zu kennzeichnen sind, wurden nicht eingehalten. Nur auf die Deklaration an der Ware zu verweisen, reicht nicht. Hände abwischen geht leider nicht, Handtücher, Handwaschbecken, Handschuhe standen nicht zur Verfügung. Verpackungsmaterial war ausreichend vorhanden, auch wenn es nur die Standard-Rolle mit Plastetüten war. Recht problematisch scheint das Handling mit ablaufender Ware zu sein. So war der sicher leckere, selbst hergestellte und abgepackte „Pudding mit Kiwi“ nur noch bis zum Besuchstag haltbar. Daneben finden wir einige Produkte mit gerade noch einem Tag Restlaufzeit. Die First-in-first-Out-Regel scheint nicht immer beachtet zu werden. So schafft man Abschriften.

Im Markt

Inneneindruck 54,2%  - 1 LP-Punkte
Food/Nonfood/SB: 50% - 1 LP-Punkte
Frische SB: 50% - 1 LP-Punkte

An der Kasse
Wir gehen zur Kasse. Zwei gibt es, und sofort ist eine Mitarbeiterin zur Stelle. Sehr aufmerksam. Die Begrüßung kommt zwar ein wenig spät, aber nett, Hilfe bei Kartenzahlung gibt es genauso wenig wie Dank für den Einkauf, Tschüss sagt auch keiner – aber so soll es sicher sein, denn es geht wenigstens schnell. Der Markt ist für den schnellen, kleinen Einkauf konzipiert, wer mehr kauft, der muss sich sputen, in „Ruhe“ einpacken ist nicht möglich. Also, schnell Ware raus aus dem Korb, und rauf auf den Kassentisch, fix einpacken, denn es gibt keinen Packtisch. Aber das wissen wir, seit dem Cappuccino beim Bäcker.

Kasse

Kasse: 56% - 2 LP-Punkte

Gesamtergebnis

6 LP-Punkte, deutlicher Verbesserungsbedarf.

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Bild öffnen Highlight auf der Kleinfläche. Ansprechende Weinabteilung, gut sortiert und eingerichtet.
Bild öffnen Vielfalt auch in der Obst und Gemüseabteilung, Lieferant Edeka sieht man überall.

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