Inhaltsübersicht
Fakten im Fokus
- Verkaufsfläche: 1.460 qm
- Mitarbeiter: 50
- Artikel: 20.000
- Umsatz pro Woche 180.000 Euro
- Durchschnittsbon: 10,50 Euro
- Öffnungszeiten: Mo. - Sa. 7 - 24 Uhr
Ungläubiges Staunen erntet Sahin Karaaslan regelmäßig, wenn er erzählt, wie viele Döner er täglich in seinem Rewe-Markt im Mathematikon auf dem Heidelberger Campus verkauft: 500 Portionen pro Tag, für 2,90 Euro das Stück. Da habe selbst Rewe-Vorstand Lionel Souque wissen wollen, wie das gehe. „Ich mache es eben richtig“, sagt der gebürtige Kurde mit einem verschmitzten Lächeln. Wenn er in Sachen Lebensmittel eine Kompetenz mitbringe, dann für den Verkauf von Döner. Denn schon als 18-Jähriger hat Karaaslan neben der Schule eine Dönerbude in Heidelberg betrieben, zunächst mehr schlecht als recht. Eine zündende Idee brachte den „Dönerdurchbruch“, wie er es nennt. Er kaufte einen Computer, entwarf einen Werbeflyer und pries einen Döner plus Getränk zum unschlagbaren Preis von 5 D-Mark an. Plötzlich standen die Kunden Schlange – wie heute auch wieder.
Schon damals lautete sein Motto: „Wenn du mehr willst, musst du auch mehr dafür tun.“ Das beherzigt er noch heute, wo ihm der direkte Nachbar Aldi mit der Einlistung von Markenartikeln zu Schleuderpreisen zuweilen ähnliche Sorgen bereitet, wie er als junger Dönerverkäufer anderen Gastronomen. „Mein Name bedeutet übersetzt ,Schwarzer Löwe’. Ich kämpfe ungern, aber wenn es sein muss, tue ich es“, sagt Karaaslan. Bei Ja!-Produkten und allen dort gelisteten Markenartikeln geht er die Aldi-Preise mit und erklärt seinen Kunden, dass sie bei ihm durch ein „One-Stop-Shopping“ Zeit sparen können. Es scheint zu funktionieren: „Bei mir sind ab 17 Uhr alle sechs Kassen offen, bei Aldi höchstens zwei.“
Bei Frische im Vorteil
Der 37-Jährige sieht die Vollsortimenter trotz aller Bemühungen der Discounter im Vorteil. „Das Thema Frische und Convenience kriegen sie niemals so hin wie wir“, ist er sicher. Stillstand dürfe es dennoch nicht geben. „Um im Markt zu bestehen, müssen wir neue Wege gehen.“ So testet er an der Fleischtheke ein innovatives Konzept mit der regionalen Metzgerei Unger (siehe Text auf S. 25), und er hat als erster Händler in Deutschland neue TK-Kühlschränke mit Vorschubsystem installiert, die ihm 30 Prozent mehr Fläche für das aufstrebende Tiefkühlsortiment bringen. Auch das Süßwarenkonzept ist neu, mit Farbleitsystem an den Regalleisten und indirekt beleuchteten weißen Schirmen in den entsprechenden Farben darüber. Zudem stehen, ein halbes Jahr nach der Eröffnung, erste Veränderungen an. Am Eingang wird z. B. in Kürze Sushi angeboten, und in der Obst- und Gemüseabteilung soll es bald eine Olivenbar mit Antipasti sowie heißer Theke in Selbstbedienung geben. Ein entsprechendes Modul wird gerade für ihn entwickelt.