QS Antibiotika-Monitoring kommt

Die QS Qualität und Sicherheit GmbH, Bonn, wird ein Monitoring-Programm zur Minimierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung einführen. Für die Geflügelfleischerzeugung (3.800 QS-zertifizierte Geflügelhalter im In- und Ausland) startet das Programm im April.

Donnerstag, 12. Januar 2012 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Mitte des Jahres soll der Schweinemast-Bereich (43.000 Schweinehalter) folgen. „Wir wollen dazu beitragen, die Verwendung von Antibiotika in der Landwirtschaft auf das absolut notwendige Maß zu senken. Mit unserem Monitoring-Programm werden wir eine belastbare Datengrundlage schaffen, aus der wir die notwendigen Konsequenzen für eine Minimierung des Antibitotika-Einsatzes ableiten", erläutert QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff. Gegenwärtig wird mit Hochdruck an den Leitfäden und an der technischen Umsetzung in einer zentralen Datenbank gearbeitet.

Eckpunkte des Monitorings werden sein:

1. Alle Tierhalter im QS-System dürfen künftig nur noch Antibiotika von Tierärzten beziehen, die im QS-System registriert sind und sich zur Meldung der Antibiotika-Verschreibungen gegenüber QS verpflichtet haben.

2. Die Tierärzte geben alle relevanten Daten zum Antibiotika-Einsatz (z.B. Verschreibungs-, Anwendungsdatum, Arzneimittel, Menge, Dauer der Behandlung) in die Datenbank ein.

3. Nach Vorliegen einer belastbaren Datengrundlage und Beurteilung durch Experten wird QS gemeinsam mit den Fachbeiräten Kategorien festlegen, in die die Betriebe je nach Höhe des Antibiotika-Einsatzes eingestuft werden.

4. Betriebe mit erhöhtem Antibiotika-Einsatz werden verpflichtet, sich nach einem abgestuften Maßnahmenplan durch ihren Hoftierarzt und externe Fachleute beraten zu lassen. Bleibt der Erfolg aus, können Sanktionsmaßnahmen verhängt und erhöhte Auflagen bestimmt werden.

5. Nach Erfassung der Stammdaten nimmt das Antibiotika-Monitoring im April mit der Erfassung aller Antibiotika-Verschreibungen seinen Betrieb auf.

6. Die Daten werden ausgewertet, um eine fachgerechte Darstellung der tatsächlichen Situation zu erreichen und Transparenz für Wirtschaft und amtliche Kontrolle zu schaffen.