Mestemacher 2012 wird schwierig

Der Brot- und Backspezialist Mestemacher geht vorsichtig ins Jahr 2012. Trotz eines Umsatzplus in 2011 von gut 5 Prozent rechnen die Gütersloher im laufenden Jahr „nur" mit knapp 2 Prozent Zuwachs.

Donnerstag, 12. Januar 2012 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

6 Mio. Euro Mehrumsatz schaffte die Mestemacher-Gruppe 2011, das waren dann 118 Mio. Euro Gruppenumsatz. Davon entfällt stabil rund ein Viertel auf das Auslandsgeschäft. Investiert wurden 1,7 Mio. Euro, vor allem in Technik zur Energieeinsparung und zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes.

2012 will Mestemacher mit SB-verpacktem Brot, internationalen Brotspezialitäten und Tiefkühlkuchen auf 120 Mio. Euro Umsatz kommen. Das wären 1,7 Prozent Wachstum. Die konservative Planung erklärt Prof. Dr. Ulrike Detmers, Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin, mit der unwägbaren Wirtschaftslage im In-und Ausland.

Außerdem macht die Rohstoffversorgung den Brotbäckern Sorgen. Immerhin verarbeitet Mestemacher pro Monat rund 2.000 t Getreide – vor allem Roggen. Hier sieht Albert Detmers, geschäftsführender Gesellschafter, Probleme durch Spekulationen und durch die staatliche Förderung von Bio-Kraftstoffen. Das verringere den Anbau von Getreide für Nahrungsmittelzwecke und führe zu erheblichen Kostendruck. Ohnehin geht der Roggenanbau weltweit zurück, was zu Preissteigerungen führe. Das könne sich soweit auswirken, dass „gegebenenfalls sogar Kundenbeziehungen in Frage gestellt sind, deren Belieferung sich nicht mehr rechnen lassen".