Schadnager bekämpfen Kampf gegen Schadnager

Eine neue Rechtslage erschwert Monitoring und Bekämpfung von Schadnagern wie Ratten und Mäusen.

Donnerstag, 12. Dezember 2013, 22:00 Uhr
Heidrun Mittler
Artikelbild Kampf gegen Schadnager
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Seit September gelten neue gesetzliche Regelungen, wenn es um die Bekämpfung von Schadnagern geht. Damit sind vor allem Mäuse und Ratten gemeint. Verschiedene Präparate, die jahrelang erfolgreich zur Bekämpfung genutzt wurden, sind jetzt nur noch unter speziellen Bedingungen zulässig. Die neue Verordnung („Biozid-Verordnung“) gilt europaweit und wird derzeit in deutsches Recht umgesetzt. Spätestens ab April 2014 sind wichtige Fraßköder nur noch eingeschränkt nutzbar.

Zur professionellen Bekämpfung kamen bislang zum Großteil Produkte zum Einsatz, die bewirken, dass die Nagetiere innerlich verbluten. Man nennt sie Rodentizide. Nachteilig ist, dass diese Stoffe schlecht abbaubar sind, sich in der Nahrungskette anreichern und für Mensch und Umwelt giftig sind. Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass andere Tiere (zum Beispiel Wildtiere) die Köder mit den Substanzen fressen und vergiftet werden. Oder aber, dass bereits vergiftete Nager von Tieren gefressen werden und dadurch die Substanzen aufnehmen.

Wichtig ist die lückenlose Überwachung, um einen Befall zu erkennen. Dann folgt die Bekämpfung.

Wenn man mangels Alternativen Rodentizide einsetzen will, muss man Maßnahmen treffen, die sicherstellen, dass der Wirkstoff möglichst wenig in die Umwelt gelangt. Grundsätzlich dürfen Produkte mit den genannten Substanzen nicht mehr an Verbraucher verkauft werden. Sie dürfen nur noch von Personen eingesetzt werden, die Sachkunde nachweisen können.

In der Praxis wird der Verzicht auf Rodentizide dazu führen, dass mehr Lebend- und Schlagfallen eingesetzt werden – davon geht die APC AG aus, ein bundesweiter Dienstleister für Schädlingsbekämpfung. Der Vorstandsvorsitzende Michael Kahlo kann zurzeit aber nicht alle Folgen der Umstellung abschätzen. Sein Unternehmen setzt künftig auf ein elektronisches Überwachungssystem: Sensoren überwachen dabei Fallen, Köderstationen und sogar die möglichen Laufwege von Nagetieren. Wird Alarm ausgelöst, erfolgt eine Meldung an die Basisstation. Fest steht: Für Handel und Lebensmittelproduktion werden ein funktionierendes Nachweissystem und eine lückenlose Dokumentation immer wichtiger.

Bild: Kein bisschen putzig – Ratten und Mäuse müssen im Lebensmittelbetrieb bekämpft werden.