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Beim Engagement der Politik liegt also noch viel im Argen. Welche konkreten Forderungen würden Sie gerne stellen?
Büchel: Ich halte es für wichtig, dass nachhaltiges Verhalten positiv belohnt wird, z.B. durch eine Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf nachhaltige Produkte.
Ehlers: Ich sehe die Politik in der Pflicht, wenn es um die Erarbeitung von Rahmenbedingungen geht. Ansetzen sollte sie z. B. bei der Kennzeichnungsverordnung. Heute ist alles ’ohne’ – ohne Geschmacksverstärker, ohne künstliche Farbstoffe etc. Ich bin dafür, dass die Beweislast umgedreht wird, Unternehmen auf die Produkte schreiben müssen ’künstlich aromatisiert und mit Geschmacksverstärkern’, wenn sie nicht wirklich clean sind.
Wagner: Ich halte die Einbettung des Themas in das Bildungs- bzw. Schulsystem für zwingend notwendig.
Naumann: Lebensmittel sind zu abstrakt, das hat mir vor Kurzem erst eine Kundin gesagt. Das hat mich getroffen. Nur über Bildung kommen wir weiter. Wir müssen bereits Kinder wieder näher an unsere Lebensmittel heran bringen.
Kappe: Das Thema muss ganzheitlich auf den Tisch. Es gibt nicht einen, der die Problematiken lösen kann, nicht nur die Politik, nur der Handel. Alle Akteure müssen an einem Strang ziehen und die Medien müssen das Thema befeuern.
Ehlers: So ist es. Wir können nicht auf die große Lösung der Politiker warten. Jeder muss an Lösungen arbeiten. Wenn Nachhaltigkeit auch ein Wettbewerbsvorteil ist, dann sollten Unternehmen auch Gas geben, ihre Vorteile zu entwickeln.