Für Unruhe sorgt zurzeit die Diskussion über eine mögliche Besteuerung von Sachspenden. Den Stein ins Rollen gebraucht hat Bäckermeister Roland Ermer, der zugleich auch Präsident des Sächsischen Handwerkstags ist. Er hatte mehrere Jahre lang Brot und Backwaren an die lokale Tafel gespendet. Dann aber forderte das Finanzamt ihn auf, rückwirkend Umsatzsteuer auf diese Spende zu zahlen. Ermer setzte sich zur Wehr, mit Erfolg: Ende Juli hat das Bundesfinanzministerium entschieden, dass „bei Lebensmitteln, deren Haltbarkeit abläuft, der Wert nach Ladenschluss regelmäßig null Euro betragen soll, so dass keine Umsatzsteuer anfällt“, so jedenfalls heißt es in einer Stellungnahme von Peter Becker, dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks in Berlin.
Diesen Vorgang hat die überregionale Süddeutsche Zeitung aufgegriffen, mit Konsequenzen für die örtlichen Tafeln: Gerade die Bäcker hätten nachgefragt, wie die Sachlage sei, berichtet Karin Fürhaupter, Vorstand der Kölner Tafel e.V.. Bei den Super- und Verbrauchermärkten sei das Thema zumindest in Köln nicht hochgekocht. „Es hätte uns hart getroffen, wenn die Bäcker nicht mehr mitgemacht hätten“, so Fürhaupter. So ganz in trockenen Tüchern aber ist die Sache nicht: Die Länder müssen sich der Entscheidung des Bundesfinanzministeriums noch anschließen, so Gerd Häuser, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Tafel e.V. in Berlin.