Die Versorgung mit Ware bereitet einigen Händlern der Edeka Nord weiterhin Probleme. Die Fuhre komme oft verspätet, manchmal mit, manchmal ohne Ankündigung, berichten Insider. Dass es „hakt und ruckelt“, sei ein hausgemachtes Problem: Das Logistikzentrum Neumünster-Eichhof laufe für die Frischesortimente gerade erst an, doch gleichzeitig wolle die Regionalgesellschaft nun auch die Getränkebelieferung selbst stemmen. Hintergrund ist, dass sich die Rewe-Gruppe mit knapp 50 Prozent am Getränkelogistiker Trinks beteiligt hat, was den Edekanern offenbar missfällt. Edeka Südbayern zum Beispiel nimmt die Getränkelogistik in die eigene Hand und investiert rund 150 Millionen Euro in das Logistik-Drehkreuz in Landsberg.
Neues Lager in Betrieb genommen
Welche Maßnahmen die Edeka Nord kurzfristig ergreift, um die logistischen Probleme abzustellen? Diese Anfrage beantwortet die Regionalgesellschaft nicht. Sie verweist auf die hohen Investitionen, die sie getätigt hat (270 Millionen Euro im Jahr 2023 für neue Einzelhandelsstandorte und den Neubau des Lagers Neumünster-Eichhof). Für das laufende Jahr sind weitere 80 Millionen Euro allein für Neumünster eingeplant, das betrifft die Bereiche Trockensortiment, Tiefkühlkost, aber auch Leergut.
Im vergangenen Jahr hat die Edeka Nord den Konzernumsatz um gut 6 Prozent auf 3,96 Milliarden Euro gesteigert. Damit habe man die „Umsatzziele im Groß- und Einzelhandel erreicht und übertroffen“, sagt Vorstandssprecher Stefan Giese. Das Konzernergebnis beziffert die Regionalgesellschaft auf 33,7 (Vorjahr: 19) Millionen Euro. Sie versorgt 623 Märkte, davon 620 selbstständige Kaufleute und 13 Regiebetriebe.