Obwohl wir seit über 30 Jahren wissen, was wir mit unserem täglichen Tun und Handeln verursachen, führten die marktwirtschaftlichen Mechanismen nicht zu einem nachhaltigeren Agieren der Wirtschaftsakteure (Konsumenten, Handel, Hersteller und Politik). Warum ist das so?
Die Schäden an Umwelt und Klima sind nur zum Teil „eingepreist“. Das führt zu negativen externen Effekten unseres Handelns, die wir beim Konsum nicht berücksichtigen.
Außerdem verhalten sich Konsumenten anders, als sie es vorgeben oder eigentlich wollen. Die Ursachen: Bequemlichkeit, Kosten und Unwissenheit. Nicht zuletzt glaubt der Einzelne, dass sein Verhalten keine Relevanz für die Rettung oder Zerstörung des Klimas hat. Hersteller und Handel aber können nur die Produkte produzieren und verkaufen, die vom Kunden tatsächlich gekauft werden.
Diese Effekte führen gemeinsam dann aber zum Marktversagen. Mit unserem gegenwärtigen Verhalten setzen wir die Zukunft der nächsten Generationen aufs Spiel.
Markt und Politik versagen
Bei Marktversagen ist die Politik gefordert, mit zweckmäßigen Maßnahmen in den Markt einzugreifen und die negativen Folgen zu „heilen“. Dies scheitert jedoch daran, dass Politik nur Maßnahmen umsetzt, die auch zu einer Wiederwahl führen. Dadurch entsteht das sogenannte Staatsversagen (oder auch Politikversagen). Was ist also zu tun?
- Wirtschaftliche Anreize geben (wie signifikante CO2-Besteuerung).
- Politische Rahmenbedingungen setzen, Verbote eingeschlossen.
- Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsaufgabe der Hersteller und des Handels sehen, nicht als reinen Wettbewerbsfaktor (indem man zum Beispiel die Vereinbarung trifft, Rindfleisch als einen der größten CO2-Verursacher nicht zu bewerben).
- Den Konsumenten erklären, warum und an welchen Stellen Nachhaltigkeit den Wohlstand reduzieren wird und muss.
- Einfache, transparente Kommunikation über Nachhaltigkeit von Produkten, verständlich für den Kunden.
Es bedarf eines Mixes an verschiedenen Maßnahmen und Instrumenten. Ohne staatliche Regulierungen wird es nicht klappen. Leider.
