Technik Digitale Regale

Warenvorschubsystem mit automatisierter Nachbestellung und Inventur: Regale können komplett digitalisiert werden. Einfach zu installieren ist das jedoch nicht.

Montag, 19. April 2021 - Management
Elena Kuss
Artikelbild Digitale Regale
Bildquelle: POS Tuning

Künstliche Intelligenz, Connected Retail und Customer Centricity sind – nach wie vor – die wichtigsten Technologie-Trends im Handel. Corona wirkt dabei als deutlicher Beschleuniger und treibt die Digitalisierung voran, das geht aus der aktuellen EHI-Studie „Technologie-Trends im Handel 2021“ hervor.

Künstliche Intelligenz gilt als Technologie der Zukunft. 63 Prozent der Befragten (im Vergleich zu 69 Prozent in 2019) stufen diese als besonders wichtig ein, wobei die Definition des Begriffes KI unterschiedlich ausfällt: Teils wird es mit Machine-Learning gleichgesetzt, teils davon abgegrenzt.

Einig sind sich jedoch alle IT-Verantwortlichen, dass selbstlernende Algorithmen vor allem im Umfeld des Forecasting & Replenishment eine immer größere Rolle spielen. Und so werden mechanische Vorrichtungen wie beispielsweise Vorschubsysteme immer cleverer. Sie übernehmen Nachbestellungen und helfen bei der Inventur.

Beim Hersteller POS Tuning funktioniert das mittels stock beacons. Das sind Sender, die an den Vorschubsystemen befestigt sind. Wird ein Produkt entnommen, registriert ein Empfänger (auch am Regal), dass das Produkt fehlt. Er meldet es automatisch in die Cloud und kann bei Bedarf einen Bestellvorgang auslösen. Das erleichtert auch die Inventur. Trotzdem ist es aufwendig, das Regal mit der Technik zu versehen.

Christopher Opwis, Mitglied der Geschäftsleitung von Edeka Brüggemeier, hat deshalb die Vorschubsysteme in verschiedenen Abteilungen vom Hersteller POS Tuning einbauen lassen: im Süßwarenbereich unter anderem bei den Schokoladen, bei den Snacks und auch in der Backabteilung. „In der Tiefkühlabteilung gibt es nun auch eine Möglichkeit, zwei Eisbecher übereinander im Vorschubsystem zu platzieren“, erklärt Opwis. Für den Kaufmann eine wichtige Lösung, um keinen Platz nach oben zu verlieren.

Hilfe beim Umbau
„Wir sind keine Profis bei der Installation des Systems“, begründet Opwis die Entscheidung für das Full-Service-Paket. Die Federn müssten beispielsweise je nach Produkt unterschiedlich eingestellt werden. Keine einfach Sache! Jan Rullkötter, Key Account Manager Retail bei POS Tuning, erklärt: „Innerhalb von 14 Tagen liefern wir die Produkte, räumen sein Regal aus, bauen die POS-Produkte ein und räumen das Regal dann auch wieder ein. Der Kunde muss sich somit um nichts kümmern.“
Christoph Opwis ist zufrieden. „Wir haben ein wenig Bruch bei den Vorschubelementen. Ich denke aber, das lässt sich kaum vermeiden."