Nutri-Score Von A bis E

Nach langem Hin und Her ist der Nutri-Score eingeführt worden. Mit nur einem Blick soll der Verbraucher entscheiden können, wie gesund ein Produkt ist.

Donnerstag, 10. Dezember 2020 - Management
Heidrun Mittler
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Bildquelle: Carsten Hoppen

Für viel Gesprächsstoff sorgte das gesamte Jahr über der Nutri-Score. Im November ist die Verordnung für die Verwendung dieser speziellen Kennzeichnung in Kraft getreten.

Schon in den Monaten davor hatten manche Unternehmen aus eigenem Antrieb das bunte Farbenspiel mit den Buchstaben A bis E auf ihre Packungen gebracht. Jetzt haben sie auch Rechtssicherheit, dass sie die Kennzeichnung nutzen dürfen.

Wichtig zu wissen: Die Kennzeichnung eines Produktes mithilfe des Nutri-Scores erfolgt freiwillig. Falls sie eingesetzt wird, dann auf der Vorderseite der Verpackung.

Wie errechnet sich die fünfstufige, farbige Skala von A bis E? Dazu werden der Energiegehalt sowie die Gehalte ernährungsphysiologisch günstiger und ungünstiger Nährstoffe miteinander verrechnet und der Skala zugeordnet.

Als günstig eingestuft werden zum Beispiel die Gehalte an Ballaststoffen und Eiweiß sowie der Gehalt an Gemüse, Obst, Nüssen und Hülsenfrüchten. Als ungünstig gehen die Energie und der Gehalt an gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker in die Bewertung ein. Daraus resultiert eine Kennzeichnung von A (dunkelgrün) über C (gelb) bis E (rot). Ein grünes A trägt eher zu einer gesunden Ernährung bei als ein rotes E.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt sich zuversichtlich, dass Verbraucher nun mit einem Blick sehen können, ob ein Produkt gut für sie ist. Wenn man zum Beispiel zwei Müslis miteinander vergleicht, könne man mit nur einem Blick sehen, was günstiger in puncto gesunde Lebensweise ist.

Auf wenig Gegenliebe stößt das Konzept bei Produzenten, deren Erzeugnisse mit einem orangenen oder roten Balken gekennzeichnet werden müssten. Auf Schokoriegeln oder anderen Genussmitteln wird man die Kennzeichnung also erst einmal nicht finden.

Doch es gibt auch andere Beispiele: Der Danone-Konzern druckt auf alle Erzeugnisse den Nutri-Score. Dabei sieht man sich als „Pionier“ der Branche. Das Unternehmen nimmt bewusst in Kauf, dass wenige Produkte, wie die Dany-Sahne-Reihe, mit einem gelben C oder orangenen D versehen werden. Auch auf Handelsmarken finden die bunten Balken bereits ihren Platz. Rewe und Penny sind gestartet, Kaufland folgt nach.