Edeka Clausen Saubere Luft

Edeka-Kaufmann Dirk-Uwe Clausen aus Hamburg erprobt eine neue Technologie: UV-Strahlung gegen Coronaviren. Diese Lösung ergänzt die üblichen Hygienemaßnahmen.

Freitag, 27. November 2020 - Management
Heidrun Mittler
Artikelbild Saubere Luft
Bildquelle: Signify

Aerosole. Noch vor einem Jahr haben nur Wissenschaftler gewusst, dass von „fein verteilten Stoffen, in Gasen gelöst“ die Rede ist. Seit der Pandemie aber weiß jedes Kind, dass es gilt, Aerosole zu bekämpfen. Zumindest solche, die „Sars-CoV-2“-Viren enthalten und somit Menschen mit COVID-19 infizieren. Wer also die Raumluft von den winzigen Fieslingen befreit, schützt die Gesundheit der Menschen. 

Der 1.315 Quadratmeter große Markt am alten Güterbahnhof kooperiert mit dem Beleuchtungs-Anbieter Signify, der seit 35 Jahren UV-Technologien entwickelt.
Signify betont, dass die Technologie mit ultravioletten Strahlen nur in professionelle Hände gehört. Jeder einzelne Markt muss vermessen und beurteilt werden, ehe die Geräte installiert werden. Was genau die Viren tötet? UV-C-Wellen, also eine unsichtbare Strahlung, mit einer Wellenlänge von 200 bis 280 Nanometern. Die Strahlung kommt in der freien Natur nicht vor, sie schädigt Keime wie Viren und Bakterien.

Erzeugt wird die Strahlung von Wandstrahlern, die einen UV-C-Schleier unter der Decke erzeugen. Im oberen Raumdrittel tötet die Strahlung die Keime sicher ab. Die Luftzirkulation im Raum stellt sicher, dass sich die desinfizierte Luft mit den unteren Luftschichten vermischt. Für Menschen ist die Strahlung unbedenklich, „solange kein Kunde seine Leiter mitbringt und hochklettert“, so Christian Göbel von Signify.

Im Hamburger Markt sind 31 Geräte an den Wänden installiert, jedes einzelne kostet rund 1.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Wartung, die regelmäßig erforderlich ist.
Kaufmann Clausen weist seine Kunden in einem Faltblatt auf die Luftdesinfektion hin. Er freut sich über die Lösung, weil er damit nicht nur seine Mitarbeiter schützt, sondern auch seine Kunden sicherer einkaufen können.

Clausen gibt seine Erfahrungen gern als Multiplikator weiter und kann sich vorstellen, dass die Methode auch in weiteren Edeka-Märkten ausgerollt wird, wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist. Auf jeden Fall ist es „Zeit für neue Techniken“. „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie“, sagt er frei nach Sepp Herberger.