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Die Lüning-Gruppe wird in diesem Jahr 165 Jahre alt – ein stolzes Alter für ein Familienunternehmen. Wie schaffen Sie es, im hart umkämpften Markt zu bestehen?
Philipp Rieländer: Zum einen haben wir mit der Edeka als Marktführer einen starken Partner an unserer Seite. Zum anderen ist die Vielschichtigkeit unserer Unternehmensgruppe ein enormer Vorteil. Unsere vier Geschäftsbereiche Großhandel, Einzelhandel, Ladenbau sowie unsere Werbeagentur führen dazu, dass unser Unternehmen breit aufgestellt ist – rund um das Kerngeschäft des Handels. Das bringt in guten Jahren Wachstumschancen in den unterschiedlichsten Bereichen mit sich. In konjunkturell anspruchsvollen Zeiten sind die Risiken breit gestreut.
Was machen Sie als Großhändler besonders gut?
Die Betreuung unserer Großhandelskunden erfolgt durch Außendienstmitarbeiter mit breitem wie tiefem Wissen in Bezug auf das tägliche Geschäft unserer Kunden. So werden unsere Lebensmittelhändler im Wesentlichen durch ehemalige Marktleiter und unsere Tankstellenkunden durch frühere Tankstellenbetreiber betreut. So können wir als Großhändler unsere Kunden nicht nur beim täglichen Handeln gut beraten, sondern auch bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäfte unterstützen. Hierzu bieten wir beispielsweise unseren Lebensmittelhändlern mit dem Frischmarkt-Konzept ein etabliertes und funktionales Format an, das dem Einzelhändler viel Arbeit abnimmt und schlanke Kostenstrukturen ermöglicht.
Kleinflächen zu betreiben, gilt vielen heutzutage nicht mehr als profitabel. Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihres Frischmarkt-Konzeptes?
Nahversorgungskonzepte gibt es viele am Markt. Die größte Herausforderung ist, diese profitabel zu betreiben. Deshalb steht dies auch bei dem Konzept ,Ihr Frischmarkt‘ besonders im Fokus. Adäquate Warenspannen, schlanke Kostenstrukturen sowie Dienstleistungspakete, die dem Händler viel Arbeit ersparen, sind neben der hohen Beratungsleistung des Lüning-Teams die wesentlichen Bausteine für den Erfolg des Frischmarkt-Konzeptes.
Was unterscheidet Lüning-Märkte von denen der Edeka?
Im Sortiment gibt es überwiegend Gemeinsamkeiten, da Edeka hier unser Hauptlieferant ist. Als Händler aus Ostwestfalen setzen wir aber einen starken Fokus auf die Vermarktung der tollen Lebensmittel aus unserer Region. Unter dem schönen Wort ,Heimat‘ verkaufen wir Produkte, die vor unserer Haustür angebaut, verarbeitet, veredelt oder produziert werden. Mit einem Anteil von mittlerweile fast 10 Prozent am Lebensmittelumsatz sind diese Produkte eine feste Größe in unserem Sortiment und zeigen, dass der Kunde unser Engagement für die Region honoriert.
Ein Unterschied ist auch die Lüning-Karte für Kunden. Wieso haben Sie nicht die Deutschland-Card übernommen?
Wir wollten ein Kundenbindungsinstrument schaffen, das über das reine Sammeln von Punkten hinaus, dem Kartennutzer noch weitere Vorteile bieten kann, zum Beispiel Sonderpreise auf bestimmte Produkte. Zudem war es uns wichtig, dass wir mit der Kundenkarte auch noch eine zusätzliche Kommunikationsebene mit unseren Kunden schaffen. Um diese Elemente zu erreichen, schien es uns besser, eine eigene Kundenkarte aufzulegen. Aktuell besitzen 14.900 Kunden eine Lüning-Karte.
Wie soll diese neue Kommunikationsebene aussehen?
Unsere Kunden können uns ihre Interessengebiete sowie ihre E-Mail-Adresse angeben, wenn der Dialog mit uns gewünscht ist. Auf diesem Weg können wir dann unseren Kunden für sie relevante Informationen zukommen lassen, wie Einladungen zu Kundenabenden oder Neuheiten im Sortiment.
Welche Themen werden den LEH im Jahr 2018 beschäftigen?
Für den Lebensmittelhandel und somit für Lüning ist es auch 2018 wichtig, gute, qualifizierte und leidenschaftlich handelnde Mitarbeiter für unser Unternehmen zu finden und langfristig dafür zu begeistern.