Ladenbau Schwarz, edel, effizient - Ladenbau Schwarz, edel, effizient: Teil 2

Gute Optik, nachhaltige Technik: Bei der Planung der „Markthalle“ Krefeld waren die Anforderungen an die Kühltechnik hoch. Der Aufwand hat sich gelohnt.

Donnerstag, 21. September 2017 - Management
Susanne Klopsch
Artikelbild Schwarz, edel, effizient - Ladenbau Schwarz, edel, effizient: Teil 2
Bildquelle: Peter Eilers

Die Integralanlage von Carrier ist kompakt. Sie kann in einem Maschinenraum oder im Außenbereich platziert werden. Bei Real hat man sich für eine für den Kunden nicht sichtbare Position in der rückwärtigen Anlieferungszone entschieden: Vier See-Container à 20 Fuß wurden aneinandergesetzt, in Real-Fassadenfarbe gestrichen und beherbergen nun die gesamte Anlage. Oben drauf thront der Gaskühler. Das System beinhaltet ca. 600 kg natürliches Kältemittel CO2. Ein Notstromaggregat sorgt dafür, dass die Kälteanlage auch bei Netzausfall einsatzbereit bleibt. So ist zum Beispiel jede einzelne Kühltruhe, jeder einzelner TK-Schrank, jeder Kühlraum mit Sensoren ausgestattet, die Probleme direkt an den Carrier-Störungsdienst melden.

Dass sich die Kältanlage außerhalb des „Markthallen“-Gebäudes befindet, spart Real nicht nur Platz im Gebäude. Die Carrier-Techniker haben somit unabhängig von Öffnungszeiten jederzeit Zugang zur Anlage.

Tiefschwarz ist angesagt
Doch das war nur ein Teil der Arbeit für die Kälteeinrichter. Schließlich hat sich Real in der „Markthalle“ auch farblich neu erfunden. Sattes, tiefes Schwarz statt fahlem Beigegrau war für die Kühlmöbel angesagt. Richtig sattes, tiefes Schwarz. RAL 9005, um genau zu sein. „Das ist beileibe keine Serienfarbe“, sagt Jürgen Staub, Key Account Manager bei Carrier. Alle Teile der Kühl- bzw. Tiefkühlmöbel wurden mehrfach lackiert, um die gewünschte Farbtiefe zu erhalten. Und das galt für jedes der 160 laufenden m Kühlregale für Mopro, SB-Wurst und -Käse, für die 40 laufenden m halbhohen Kühlregale (Fleisch, Fisch), die 75 laufenden m TK-Inseln sowie für die 20 laufenden m TK-Schränke.

Die schwarzen Rahmen der Glastüren wurden im Siebdruckverfahren aufgebracht. Das sorgt optisch für Leichtigkeit. LED in den Möbeln und im Handlauf (bei den TK-Truhen) fokussieren das Licht auf die Ware.

Kühle Verkaufshelfer

In der etwa 11.500 qm großen „Markthalle“ in Krefeld sorgt Kälteausrüster Carrier Kältetechnik mit der CO2 OLtec- Integralanlage sowohl für die Kühlung der Produkte als auch die Beheizung und Kühlung des Marktes. Auf etwa 3oo laufenenden m liegen die Produkte in Möbeln der Kölner, andere Ausrüster sind etwa Aichinger (Fleischtheke). Die TK-Schränke und -Inseln sind alle mit Türen bestückt, gleiches gilt größtenteils für Mopro. Ausnahmen wurden mit Blick auf Impulskäufe etwa bei SB-Möbeln für Fleisch oder Fisch gemacht: Hier sorgen laut Carrier ein optimiertes Air-Management und energieeffiziente Ventilatoren für eine kosten- und ressourcenschonende Temperierung der Ware.

Flächendeckend ESL-Etiketten
Die zurückhaltende Optik der Kühlmöbel sorgt für die richtige Warenpräsentation. Die TK-Truhen (Model Irios) mit nach oben schiebbaren Glasdeckeln (Push-System) und die TK-Schränke (Model Velando AF) bieten dank großer Glasflächen optimale Sicht auf das Produkt. Mit 600 mm Tiefe ist Warenfülle garantiert. In der „Markthalle“ sind flächendeckend elektronische Regaletiketten im Einsatz.

Die Beschilderung in der TK-Abteilung wurde gegenüber den „normalen“ Real-Märkten stark zurückgefahren – keine Deckenhänger mehr, keine Schilder in kräftigen Farben. Stattdessen weiße, gut lesbare Schrift auf mattschwarzen Schildern, damit der Kunde bei der Warenfülle den Überblick behält. Dem offenen Layout des Marktes folgend, sind die halbhohen Kühlregale maximal 1,30 m hoch.

Die für die „Versorgung“ der Kühlmöbel notwendigen Zuleitungen wurden unter der Decke verlegt. So seien diese viel leichter erreichbar, wie Patrick Simon,betont. Die Zuleitungen zu den TK-Truhen sind ebenfalls mattschwarz verkleidet und damit kaum wahrnehmbar.

Bei den halbhohen Kühlmöbeln für Fleisch, Fisch und Wurst in Selbstbedienung wurde in Krefeld auf Türen verzichtet. Das Kühlmöbel soll zurücktreten, bietet dem Produkt die Bühne – diese Philosophie zieht sich wie ein roter Faden durch die „Markthalle“.