Ladenbau Schwarz, edel, effizient

Gute Optik, nachhaltige Technik: Bei der Planung der „Markthalle“ Krefeld waren die Anforderungen an die Kühltechnik hoch. Der Aufwand hat sich gelohnt.

Donnerstag, 21. September 2017 - Management
Susanne Klopsch
Artikelbild Schwarz, edel, effizient
Bildquelle: Peter Eilers

Eine Bühne für Lebensmittel und Genuss: So präsentiert sich die „Markthalle“ Krefeld in der Hafelsstraße. Und das mit komplett neuem Auftritt, optisch wie inhaltlich. Bei Planung von Kühlung und Tiefkühlung ging es aber nicht nur um die Optik: Hier waren auch Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gefragt.

Basis für das Krefelder Konzept der „Markthalle“ ist die große Gastronomiezone direkt am Beginn des Kundenlaufes. Das Team bietet hier Gerichte in Gastroqualität an. Alle Frischeprodukte können sich die Kunden in der Marktküche zubereiten lassen. Es wird nichts von außen vorgefertigt angeliefert, alles wird im Markt frisch zubereitet. Der Markt ist großzügig angelegt, warm-weiße LED sorgen für Marktatmosphäre. Wer nun aber Molkerei-Produkte (Mopro) sucht, etwas aus der Tiefkühlabteilung (TK-Abteilung) braucht oder neues Toilettenpapier, der kann vom Haupteingang aus direkt geradeaus in diese Abteilungen im hinteren Bereich des Marktes gehen. Kalt-weißes LED-Licht weist den Kunden subtil darauf hin, dass er nun die Kühlzone erreicht hat. Einer der optischen Anker zwischen den beiden Bereichen sind die durchgehend mattschwarzen Kühlregale.

Energieeffizient, nachhaltig, ästethisch zum neuen Konzept passend: „Das waren die klaren Vorgaben für Ausrüster Carrier Kältetechnik Deutschland“, sagt Patrick Simon, zuständig für Gewerbekälte bei Real. Für die richtige Temperatur sowohl in den Möbeln als auch am PoS sorgt im Krefelder Markt eine CO2OLtec-Integralanlage. Sie wird mit dem natürlichen Kältemittel CO2 betrieben (R744). Unterm Strich spart Real nach Einschätzung von Carrier-Deutschland-Geschäftsführer Udo Laeis mit der neuen Anlage etwa 20 Prozent Energiekosten im Vergleich zu einer HFKW-Anlage ohne Wärmerückgewinnung (HFKW: teilfluorierte Kohlenwasserstoffe).

Ganz natürlich

Das Kältemittel CO2 (Kohlendioxid) ist ein sogenanntes natürliches Kältemittel. Sein Treibhauspotenzial liegt bei 1 GWP. GWP ist die Abkürzung für das englische Wort Global Warming Potential. Diese Einheit gibt Auskunft über das Treibhauspotenzial eines Kältemittels. CO2 mit dem Wert von 1 GWP ist ein sicheres Gas ohne Treibhauspotenzial und dient als Messlatte für andere Kühlmittel. Das Treihauspotenzial von CO2 ist damit auch niedriger als das anderer, natürlicher Kältemittel. CO2 ist nicht Gegenstand der F-Gas-Verordnung der EU. Diese will die Emissionen fluorierter Treibhausgase (F-Gase) bis 2010 signifikant senken. Dies soll unter anderem durch die Verbote von Kältemitteln gelingen.

Kompakte Anlage
Doch das System kann noch mehr, wie Markus Hafkemeyer betont, Application Engineering Strategies & Standard bei Carrier: „Es kombiniert die Kälteerzeugung, Raumheizung und -kühlung des Marktes in einem System.“ In Krefeld erhitzt die Abwärme zum Beispiel das Brauchwarmwasser und dient der Beheizung der Lüftungsanlage.