SB-Kassen Mehr Zeit für Kundenservice

Dansk Supermarked setzt auf SB-Kassen. Prozesse werden beschleunigt, Mitarbeiter können in anderen, beratungsintensiven Abteilungen eingesetzt werden.

Donnerstag, 27. Januar 2011 - Management
Bernd Liening
Artikelbild Mehr Zeit für Kundenservice
Vollautomatisch: Kunden erledigen den Check-out komplett selbst (Bildquelle: NCR)
Bildquelle: NCR

2008 hat Dansk Supermarked als erstes Einzelhandelsunternehmen in Dänemark in seinen Märkten SB-Kassenlösungen eingeführt, an denen die Kunden ihre Einkäufe selbst scannen, einpacken und bezahlen können. Inzwischen sind die Systeme „SelfServ Checkout" von NCR landesweit in 20 Foetex-Verbrauchermärkten, sieben Netto-Discountern und einem Bilka-SB-Warenhaus installiert worden.

Dänemarks führendes Handelsunternehmen will mit dieser Lösung zum einen die Kassenanzahl im Markt erhöhen, um die Wartezeiten für Kunden zu verkürzen. Zum anderen sollen die dadurch entlasteten Kassiererinnen für die Regalbestückung und die Kundenbetreuung zur Verfügung stehen. Vorteil: Ein Mitarbeiter kann bis zu sechs SB-Kassen betreuen.

„Seit der Einführung entscheiden sich je nach Markt bis zu 55 Prozent der Kunden für die NCR SB-Kassen", sagt Steffen Skov Larsen, Self Service Business Consultant bei Foetex. Larsen sieht in der Technologie beachtliches Zukunftspotenzial: „Wir schätzen, dass 60 bis 80 Prozent unserer Märkte für den Einsatz von SB-Kassen geeignet sind."

Für Kunden stellt sich die Situation an den SB-Kassen im Vergleich zu den traditionellen Kassen so dar, dass sie ihre Artikel selbst einscannen und die Transaktion durch Bar- oder Kreditkartenzahlung ebenfalls selbst abschließen. Für die Mitarbeiter ändert sich das Stellenprofil: Statt für die Basisarbeit an einer herkömmlichen Kasse werden sie nun verstärkt im Service eingesetzt. Larsen gegenüber der LP: „Ihre Hauptaufgabe ist es, Kunden zur Nutzung des SB-Systems zu motivieren und sie dergestalt zu unterstützen, dass diese die SB-Kassen als echte Alternative betrachten."

Bei Foetex steht der Service im Mittelpunkt. So werden einige der freigewordenen Mitarbeiter nun in der Fleisch- und Wurstabteilung, in der Weinabteilung und sowie für andere beratungsintensive Sortimente eingesetzt. „Wie genau die Prioritäten gesetzt werden, entscheidet das jeweilige Management vor Ort", sagt Larsen.


Das Hauptmotiv für die Einführung der SB-Kassen ist laut Larsen aber die Verbesserung des Kundenservices. „Wir haben je eine reguläre Kasse durch zwei oder drei SB-Kassen ersetzt, so dass nun in allen Geschäften insgesamt mehr Kassen zur Verfügung stehen, was für Kunden bedeutet, dass sie weniger lange warten müssen." Gleichwohl haben die Kunden unverändert die Wahl zwischen persönlichem Service und SB-Scannen.

Die SB-Kassen seien im Laufe des Jahres 2010 zunehmend intensiver genutzt worden und zwar sowohl in den Geschäften, in denen die Systeme neu aufgestellt wurden, als auch in den Filialen, in denen es die Kassen bereits seit 2009 gibt. Man habe zwar einige „geringfügige Änderungen und Anpassungen" an den Schnellkassen vorgenommen, so Larsen, nutze aber im Grunde die Standardlösung, die für die gewünschte Kundenakzeptanz sorge. Die PoS-Software, die der NCR-Schnittstelle zugrunde liegt, ist mit der der regulären Kassen identisch, so dass keine Änderungen im ERP-System erforderlich sind.

Die Frage nach den konkreten betriebswirtschaftlichen Vorteilen sei „schwierig zu beantworten, weil gegenwärtig zahlreiche weitere Projekte laufen, die sich ebenfalls auf diese Kennzahlen auswirken", sagt Steffen Skov Larsen. Im laufenden Jahr will Dansk Supermarked in seinem Foetex-Filialsystem die SB-Kassen in weiteren zehn bis 20 Märkten einführen.

{tab=Schulungen unverzichtbar}

Beim Einsatz von SB-Kassen sind Schulungen ein wichtiger Aspekt, so die Erfahrung von Dansk Supermarked. Diese werden bislang zusammen mit einem Subunternehmen von NCR geplant, dessen Schulungsleiter über entsprechende Erfahrung im Einzelhandel verfügen. Sobald die eigenen Mitarbeiter der betroffenen Märkte von Dansk Supermarked ein ebenso hohes Maß an Erfahrung und Flexibilität aufweisen, übernehmen sie die Schulungen in Eigenregie.

{tab=Dansk Supermarked}

Dansk Supermarked gehört zum dänischen A.P. Moeller-Maersk-Konzern (Reederei u.a.) und erzielte 2009 in rund 1.300 Filialen mit 43.000 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 66 Mrd. dänischen Kronen (8,86 Mrd. Euro). Das Unternehmen betreibt in Dänemark zwei Kaufhäuser (Salling), 85 Verbrauchermärkte (Foetex), 15 SB-Warenhäuser (Bilka), 37 Textilgeschäfte (Toej & Sko) sowie 411 Discountmärkte (Netto). Hinzu kommen 840 Netto-Märkte im Ausland. (www.dsg.dk)

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Dansk Supermarked setzt auf SB-Kassen (Bildquelle: NCR)
Bild öffnen Vollautomatisch: Kunden erledigen den Check-out komplett selbst (Bildquelle: NCR)

Marketing