Out of Stocks Lücken bleiben nicht ohne Folgen - Das sagt der Handel

Out of Stocks sind kein Einzelfall am PoS. Meistens sind die Gründe dafür hausgemacht. Prozessoptimierung muss Priorität haben.

Donnerstag, 27. Januar 2011 - Management
Silvia Schulz
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Bildquelle: Hoppen
Das sagt der Handel zu Out-of-Stocks
Manuela Glas, Filialleiterin des Konsum-SM Könneritzstraße

Wie entstehen OOS?
Ursachen gibt es viele. So kommt es immer wieder vor, dass die Industrie nicht in der Lage ist, bestellgerecht zu liefern. Doch ganz egal wie die Regallücken entstehen, sie sind tödlich für die Filiale.

Und die Filiale ist unschuldig?
Nein natürlich nicht. Regallücken entstehen im Markt in erster Linie durch falsches Bestellen, aber auch durch ungenügende Organisation. Damit uns das nicht passiert, halten wir die Verantwortung für die Sortimente recht klein. Desto kleiner das Sortiment, umso besser die Sortimentskenntnis. Und da wir ein Abendmarkt sind, wird bei uns auch bis 22 Uhr aufgefüllt. Daher haben wir stets ausreichend Ware im Lager. Ich würde behaupten, unsere OOS-Rate ist sehr niedrig. Dafür sprechen steigende Kundenzahlen und steigender Umsatz.

Carl Mario Spitzmüller, Pressesprecher Coop Kiel

Wo kommen OOS vor?
OOS kommen bei uns bei Eigenmarken, beworbenen und saisonalen Artikeln vor. Gerade jetzt nach Weihnachten gab es Lieferengpässe bei den Backzutaten.

Wie wird bei der Coop mit OOS umgegangen?
Es wird natürlich alles dafür getan, damit es erst gar nicht zu OOS kommt: vorausschauende Warenbestellungen, ständiges Nachfüllen und tägliche Belieferung. Sollte ein Gast (Kunden werden bei Coop als Gäste bezeichnet und behandelt) uns wegen eines fehlenden Artikels ansprechen, dann kümmern wir uns ganz besonders darum. Es werden Name und Telefonnummer notiert und wir bemühen uns, den Artikel innerhalb von 24 Stunden zu beschaffen. Nach einem Anruf können die Gäste den Artikel im Markt abholen.

Martina Walter, Inhaberin Edeka Neukauf Schöneiche

Sind Out-of-Stocks ein Problem?
Jein. Sie können durch menschliches Versagen und extreme Abverkäufe entstehen. Aber welcher Händler macht etwas absichtlich falsch. Es kann doch keiner was dafür, dass aktuell sechs Sorten Salz nicht lieferbar sind. Oder dass gerade ein Kunde das Regal irgendeines Produktes leer geräumt hat.

... und die Mitarbeiter?
Auch die machen Fehler, aber bei 21 Sorten Rotkohl sollte es kein Problem sein, wenn eine Sorte mal nicht da ist.

Gilt das für alle Sortimente?
Alles, was über die Zentrale kommt, ist relativ schnell korrigierbar. Problematisch wird es bei Streckenlieferanten.

... wieso?
Umso kleiner die Regalfläche für den DL und/oder umso höher die Mindestbestellmenge und umso länger der Lieferrhythmus, desto schwieriger wird es für die Filiale.

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Bild öffnen Händler müssen nachbessern (Quelle: Kühne-Institut für Logistik, Universität St. Gallen)
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