Spirituosen Whisk(e)y - Sorten, Wissenscheck, Impressum

Whisk(e)ys sind komplexe Spirituosen mit alter Tradition. Für den Verkauf ist Hintergrundwissen über Geschichte und Herstellung des Getreidebrands unerlässlich.

Donnerstag, 01. November 2012 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Whisk(e)y - Sorten, Wissenscheck, Impressum
In den USA werden die Fässer geröstet, um den natürlichen Zucker des Holzes zu karamellisieren
Bildquelle: Hoppen, iStockphoto, Fotolia, Brown-Forman Deutschland

Die US-amerikanischen Whiskey-Sorten unterscheiden sich von den Europäern in erster Linie durch die verwendeten Getreidearten. Hier spielt nicht Gerste die zentrale Rolle, sondern es sind Mais und Roggen. Der aus dem US-Bundesstaat Kentucky stammende Bourbon beispielsweise muss mindestens 51 Prozent Mais in der Maische haben, wobei der Anteil 80 Prozent nicht übersteigen darf. Der Rest ist in der Regel Roggen. Im Gegensatz zu den meisten schottischen Whiskys wird Bourbon mit dem Patent-Still-Verfahren hergestellt.

Ein weiterer großer Name der amerikanischen Spirituosenkultur ist der Tennessee Whiskey. Der entscheidende Unterschied: Er wird vor der Fasslagerung über Holzkohle gefiltert, was ihn sehr mild macht und ihm unter den amerikanischen Whiskeys eine Sonderstellung einräumt. Außerdem eine Besonderheit bei den amerikanischen Getreidebränden: die sogenannte „saure Maische“. Dies ist die alkoholfreie Flüssigkeit, die aus der ersten Destillation übriggeblieben ist. Geschmack und Bukett des Whiskeys werden so verstärkt. In Tennessee ist die Verwendung Pflicht, in Kentucky wird die saure Maische in der Regel auch genutzt. Der ursprünglich populärste US-Whiskey Rye (aus mindestens 51 Prozent Roggen) spielt heute nur noch eine kleine Rolle. Bei Kanadischem Whisky sind auch Zusätze wie Sherry, Obstwein und Fruchtsäfte erlaubt.

Wichtige Sorten
Scotch bezeichnet einen Whisky, der aus Schottland kommt, dabei kann es sich sowohl um einen Malt- als auch um einen Blended Whisky handeln.

Der Single Malt stammt aus einer Brennerei, kann aber eine Mischung aus verschiedenen Fässern und eventuell auch aus unterschiedlichen Jahrgängen sein. Single Malt Whisky hat im Vergleich zu Blended Whisky einen sehr individuellen Geschmack, und es gibt große Unterschiede.

Der Blended Whisky ist eine Mischung aus Malt- und Grainwhisky.

Ebenso sagt die Bezeichnung „Irish Whiskey“ lediglich aus, dass der Whiskey aus Irland kommt.

Vatted Malt besteht ausschließlich aus Malts, die aber aus verschiedenen Destillerien kommen. Häufig steht auf dem Etikett auch „Pure Malt“.

Bourbon und Tennessee stammen aus den USA. Für beide Whiskeys werden mindestens 51 Prozent Mais verwendet.

Straight Rye, ebenfalls ein amerikanischer Whiskey, wird aus mindestens 51 Prozent Roggen hergestellt.

{tab=Schreibweise}

Whiskey ist nicht gleich Whisky. Die unterschiedliche Schreibweise kann schon mal für Verwirrung sorgen: Whiskey bezeichnet irische und US-amerikanische Sorten, wohingegen Whisky für schottische und kanadische Getreidespirituosen steht. Die Schreibweise Whisk(e)y wird verwendet, wenn man übergreifend alle Sorten auf der Welt einbeziehen will.

{tab=Die Reifung im Fass}

Drei Jahre Reifezeit im Holzfass sind in Schottland, Irland und Kanada vorgeschrieben. Bourbon und Rye müssen mindestens zwei Jahre gelagert werden, bevor sie in den Handel gebracht werden dürfen. Eine weitere Besonderheit gibt es beim Bourbon: Er wird immer in neuen, innen angekohlten Eichenfässern gelagert.

Wissenscheck

Wer diese Warenverkaufskunde aufmerksam gelesen hat, kann die folgenden Fragen leicht beantworten. Die Antworten stehen daneben.

{tab=Fragen:}

  1. Welche geschmackliche Eigenschaft zeichnet den Scotch aus?
  2. Aus welchem Getreide wird Bourbon hauptsächlich hergestellt?
  3. Wodurch erhält der Tennessee-Whiskey seinen besonderen Geschmack?

{tab=Antworten:}

  1. Rauchiges Aroma durch die Verwendung von Torf bei der Trocknung.
  2. Mais.
  3. Das Destillat wird durch eine Holzkohleschicht gefiltert.
Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken Brown-Forman Deutschland für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Bildquellen: Hoppen, iStockphoto, Fotolia, Brown-Forman Deutschland

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Diese Warenkunde handelt von Whisk(e)y.
Bild öffnen In den USA werden die Fässer geröstet, um den natürlichen Zucker des Holzes zu karamellisieren
Bild öffnen Beim Pot-Still-Verfahren wird das „Wash“ in der Regel zweifach destilliert, in Irland sogar dreifach. Die Eigenheiten der Destille, ihre Form, Höhe und Breite, das Material (Edelstahl, Kupfer oder eine Kombination) und die Parameter Temperatur, Dampfdruck und angestrebter Alkoholgehalt haben Einfluss auf das Aroma.
Bild öffnen Whisk(e)y-Sorten
Bild öffnen Bourbon wird in gerösteten Eichenfässern gelagert.
Bild öffnen Rohstoffe: Gerste wird als einziges Getreide regelmäßig gemälzt, um die Getreidestärke in Zucker umzuwandeln. Im Mälzungsverfahren wird Gerste in Wasser eingeweicht und feucht gehalten, bis sie keimt ...
Bild öffnen Mais spielt vor allem in den USA eine wichtige Rolle. Kentucky Bourbon-Whiskeys werden aus einer Getreiderezeptur hergestellt, die mindestens 51 Volumenprozent Mais enthält ...
Bild öffnen Roggen ist der Hauptbestandteil des Rye Whiskeys. Der wu?rzige und fruchtige Brand war bis zur Prohibition der populärste Whiskey in den USA.

Weil Branchenbeste mehr erreichen!