Alternative zu Zucker & Co. Stevia

Nach der Zulassung als Lebensmittel will Stevia jetzt auch hierzulande neue Verwender gewinnen. Neben extrem hoher Süßkraft zeichnet sich der Stoff durch weitere Pluspunkte aus: Er ist rein pflanzlich und hat null Kalorien.

Donnerstag, 26. Januar 2012 - Warenkunden
Rosemarie Maßfeller
Artikelbild Stevia
Stevia-Blätter ähneln denen der Minze. Getrocknet sind sie 20 bis 30 Mal süßer als Zucker.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass je mehr Rebaudiosid A in einem Produkt enthalten ist, desto reiner die Süße, desto wenig bitter der Beigeschmack und desto höher die Qualität. Zur Geschmacksoptimierung werden den Stevia-Produkten oftmals auch natürliche Aromen hinzugefügt.

Um die Verbraucher mit den zahlreichen wissenschaftlichen Namen wie Rebaudiosid, Reb A oder Steviosid nicht zu verwirren, wird angestrebt, alle Süßextrakte aus der Stevia-Pflanze weltweit als „Stevia“ zu bezeichnen.

Positive Prognosen

Vor dem Hintergrund der rasant wachsenden Zahl von Menschen, die mit gesundheitlichen Problemen wie zum Beispiel Diabetes oder Übergewicht zu kämpfen haben (s. Kasten), trauen Branchenkenner dem neuen Süßstoff ein hohes Umsatzpotenzial zu. Voraussetzung sei allerdings ein über Stevia aufgeklärter Verbraucher. Der LEH sollte daher die Einführungsphase von Stevia mit Produktinformationen – die oftmals von den Markenartikeln zur Verfügung gestellt werden – begleiten.

Darüber hinaus sind Verkostungen von mit Stevia gesüßten Produkten und Probenverteilung hilfreich, um Kunden Geschmack und Eigenschaften des neuen Süßstoffs näher zu bringen. Zu den Erfolg versprechenden Verkaufsförderungsmitteln gehören zudem Zweitplatzierungen und Regalstopper – vor allem im Frühjahr, wenn in Publikumspresse und TV-Sendungen „Diät bzw. Abspecken“ zu den beliebtesten Themen zählen.

Gesundheitliche Aspekte
Mit der Zulassung von Stevia können die Verbraucher in Deutschland nunmehr unter neun verschiedenen Süßstoffen wählen. Dem pflanzlichen Newcomer wird eine Reihe gesundheitlich wertvoller Eigenschaften zugeschrieben. Laut diverser Studien an japanischen und amerikanischen Universitäten soll Stevia einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Außerdem fördere Stevia bei äußerlicher Anwendung die Wundheilung, diene zur Unterstützung der Verdauung und wirke gegen Entzündungen im Mund- sowie Halsraum, so weitere Ergebnisse. Interessant ist Stevia zudem für alle Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, denn der pflanzliche Süßstoff ist fast kalorienfrei.

{tab=Fragen:}

  1. Seit wann ist Stevia in Deutschland offiziell als Lebensmittel zugelassen?
  2. Welcher Einzelstoff aus der Stevia-Pflanze hat die höchste Süßkraft?
  3. Welche Stevia-Produkte kann der Verbraucher im LEH kaufen?

{tab=Antworten:}

  1. Seit dem 2. Dezember 2011 ist Stevia EU-weit als Lebensmittel zugelassen.
  2. Rebaudiosid A hat die höchste Süßkraft (300- bis 480-fach im Verhältnis zu Zucker).
  3. Stevia gibt es als Streusüße, Tabletten, Sticks und Flüssigprodukt.
Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Redaktion: Rosemarie Maßfeller.
Wir danken Heartland Sweeteners Europe, NL Zaandam, und dem Deutschland-Vertrieb borchers fine food GmbH & co. KG, Bremen (www.nevella.com),  für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial. Fotos: Belz (Foto 4), fotolia (Foto 3)

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Experten trauen Stevia ein hohes Umsatzpotenzial zu.
Bild öffnen Stevia-Blätter ähneln denen der Minze. Getrocknet sind sie 20 bis 30 Mal süßer als Zucker.
Bild öffnen In den getrockneten Blättern der Stevia-Pflanze stecken acht verschiedene Zuckerverbindungen.
Bild öffnen Stevia gibt es für den Verbraucher als Streusüße, Tabletten, Sticks oder in flüssiger Form.

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