Für jeden Bedarf Zahnpasta

Ohne Zahncreme nutzt Zähneputzen wenig. Zahnpasta unterstützt die Reinigungsleistung, stärkt das Zahnfleisch und schützt vor Karies und Zahnstein. Spezialprodukte treiben die Warengruppe. Ein Überblick.

Donnerstag, 12. Januar 2012 - Warenkunden
Bettina Röttig
Artikelbild Zahnpasta
Zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen tragen mehrere Faktoren bei: eine gründliche und regelmäßige Pflege der Zähne und Zahnzwischenräume, eine zahngesunde Ernährung sowie die regelmäßige Kontrolle des Zustands der Zähne und des Zahnfleischs durch den Zahnarzt.
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Spezialprodukte
  • Whitening: Seit Jahren sind zahnaufhellende Zahncremes die Wachstumstreiber der Produktgruppe. Moderne Whitening-Produkte wirken gegen Zahnbelag und gelbliche Verfärbungen, verursacht durch Zigaretten, Kaffee, Tee oder Rotwein, ohne den Zahnschmelz anzugreifen. Sanfte, effektive Putzkörper stellen so das natürliche Weiß der Zähne wieder her. Auch Whitening-Zahncremes enthalten Wirkstoffe, die Karies und Zahnstein vorbeugen.
  • Sensitiv: Rund ein Drittel der Bundesbürger leidet unter schmerzempfindlichen Zähnen. Grund hierfür sind meist freiliegende Zahnhälse aufgrund von Zahnfleischrückgang. Das so genannte Dentin (Zahnbein) ist weicher als der harte Zahnschmelz und deshalb anfälliger für Karies. Zudem ist es von vielen, feinen Kanälen, den so genannten Reizleiterkanälchen, durchzogen. Sie leiten äußere Reize, wie heiß, kalt, süß, sauer oder Berührungen an den Zahnnerv weiter. Spezielle Sensitiv-Zahncremes gewährleisten eine besonders schonende Reinigung, um weiteren Abrieb zu vermeiden. Einige Sensitiv-Zahnpasten enthalten Wirkstoffe, welche die Eingänge der frei liegenden Kanäle im Zahnhals verschließen und dadurch die Schmerzweiterleitung unterbinden.
  • Kinder und Junior: Auch Milchzähne sollten sorgsam gepflegt werden. Zahncreme für Kinder bis zu sechs Jahren unterscheidet sich von Zahnpasten für ältere Kinder oder Erwachsene. Da Kleinkinder das Ausspucken noch nicht beherrschen und oft Teile der Zahnpasta verschlucken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Kinder-Zahnpasten mit einem niedrigen Fluoridgehalt. Bis zu einem Alter von sechs Jahren (ausgenommen das erste halbe Lebensjahr) wird die Verwendung von Zahnpasta mit 500 ppm (ppm = parts per million, 500 ppm = 0,05 %) Fluorid empfohlen, für die Zeit des Zahnwechsels von sechs bis zwölf Jahren Junior-Zahncreme mit 1.000–1.500 ppm Fluorid. Erwachsenen-Zahnpasten schmecken Kindern oft zu scharf. Daher besitzen Kinder-Zahncremes einen milderen Geschmack, den die Kinder leichter akzeptieren. Häufige Geschmacksrichtungen sind, neben Pfefferminz, Himbeere, Erdbeere und Apfel.
  • Natürlich: Hersteller von Naturkosmetik verzichten bei ihren Zahnpflegeprodukten auf chemisch-synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsmittel sowie meist auf Fluorid und verwenden zudem nicht oder wenig schäumende, natürliche Zutaten. Zahncremes aus diesem Segment reinigen z. B. mit Hilfe von Meersalz. Natürliche Wirkstoffe wie Teebaumöl, Grüntee, Fenchel, Anis, Nelke und Echinacea – möglichst aus ökologischem Anbau – sollen das Wachstum schädlicher Bakterien verhindern, Kamille und Ringelblume sollen Entzündungen vorbeugen. Auch in diesem Segment sind Produkte für schmerzempfindliche Zähne sowie Whitening-Produkte erhältlich.
Für die Praxis

Ein übersichtliches und optimal strukturiertes Regal ist essenziell für den erfolgreichen Verkauf von Zahnpflege-Produkten.

Hersteller empfehlen die Präsentation von Zahncremes nach Markenzugehörigkeit und Preis. Basis- bzw. Preiseinstiegsprodukte sollten auf den unteren Regalböden platziert und nach Preis sowie therapeutischer Anwendung von unten nach oben angeordnet werden. Darüber folgen Familien- und Kinderzahncremes auf mittlerem Preisniveau. Höherpreisige, therapeutische Zahnpasten sind auf den oberen Böden zu platzieren. Whitening- und Bleaching-Produkte sowie naturnahe Zahncreme sollten jeweils im separaten Block auf dem obersten Regalboden präsentiert werden.

Lange Tradition
Die Geschichte der Mund- und Zahnhygiene reicht weit zurück. Bereits die alten Ägypter verwendeten Mundspülungen mit Natron zur täglichen Reinigung, die Römer verwendeten z.B. pulverisierte und zu Asche verbrannte Knochen, Horn oder Muschelschalen, Bimsmehl oder Natron mit Myrrhe versetzt. Ende des 18. Jahrhunderts setzen sich Zahnreinigungsinstrumente in Europa durch. Zu dieser Zeit sind verschiedene Zahnpulver bekannt, bestehend aus Kreide, Bimsstein und Seife. Zahnpasta für die breite Bevölkerung ist jedoch eine Errungenschaft des Industriezeitalters. Mit Colgate in den USA und Chlorodont in Deutschland kamen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Zahnpasten in Tuben auf den Markt. In den folgenden Jahren wurde der Einsatz von Zahnbürste und -pasta langsam aber sicher zur täglichen Routine.

{tab=Fragen:}

  1. Was versteht man unter Parodontitis?
  2. Welche Empfehlungen in Bezug auf den Fluorid-Gehalt gelten für Kinder- und Junior-Zahncremes?
  3. Wo sollten therapeutische Zahncremes im Regal platziert werden?

{tab=Antworten:}

  1. Entzündungen des Zahnhalteapparates.
  2. Kinder-Zahncremes (bis sechs Jahre) sollten 500 ppm Fluorid enthalten, Junior-Zahnpasta (bis zwölf Jahre) 1.000 bis 1.500 ppm.
  3. Auf den oberen Regalböden.
Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis Redaktion: Bettina Röttig.
Wir danken der Colgate-Palmolive gmbH, Hamburg, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Der Handel führt ein breites Angebot.  Bildquelle: fotolia
Bild öffnen Zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen tragen mehrere Faktoren bei: eine gründliche und regelmäßige Pflege der Zähne und Zahnzwischenräume, eine zahngesunde Ernährung sowie die regelmäßige Kontrolle des Zustands der Zähne und des Zahnfleischs durch den Zahnarzt.
Bild öffnen Der Trend zu Whitening-Zahncremes hält an. Bildquelle: Colgate-Palmolive
Bild öffnen Richtig präsentiert: Ein übersichtliches Regal ist essenziell für den erfolgreichen Verkauf von Mundhygiene.
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Bild öffnen Rund fünf Tuben Zahncreme verbraucht jeder Bundesbürger pro Jahr. bildquelle: fotolia

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