Typisch italienisch Prosecco - Die Sorten

Neue Klassifizierung: Die gesetzlichen Regeln haben sich geändert, das spritzige Getränk nicht. Ein Blick auf Herstellung und Sorten von Prosecco.

Mittwoch, 15. Dezember 2010 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Prosecco - Die Sorten
Bildquelle: fotolia, Henkell
Die Sorten

Man unterscheidet beim Prosecco drei Varianten, die sich in erster Linie durch ihren Kohlensäuregehalt unterscheiden: den spritzigen Spumante (Schaumwein mit einem Kohlensäuredruck von mindestens 3 bar); den Perlwein Frizzante (prickelt zurückhaltender; 1 bis 2,5 bar Druck) und einen Tranquillo, also stillen Weißwein, der allerdings im Export kaum Bedeutung hat.

Die Angabe „superiore" auf dem Etikett weist immer auf einen Spumante hin, Frizzantes können diesen Zusatz nicht nutzen.
Je nachdem, wie viel Zucker bei der zweiten Gärung zugegeben wird, erhält man unterschiedliche Geschmacksrichtungen:

  • Brut: Die moderne Version des Proseccos. Das Getränk hat dann einen Gehalt an Restzucker von 0 bis 12 g pro l.
  • Extra dry: die traditionelle Version, mit 12 bis 17 g Zucker je l.
  • Dry: Am wenigsten verbreitet, Restzuckergehalt vom 17 bis 32 g pro l. Cartizze Spumantes sind üblicherweise dry.

Wie man Prosecco trinkt? Prosecco ist ein „unkomplizierter" Schaum- bzw. Perlwein, der, kalt serviert (6 bis 8°C) gern als Aperitif gereicht wird. Wichtig ist, dass er jung getrunken wird, am besten innerhalb eines Jahres nach Abfüllung. Die Lagerung der Flaschen sollte an einem trockenen, kalten Ort erfolgen. Je nach Geschmacksrichtung passt Prosecco auch gut als Begleiter zum Essen.
Der schon erwähnte Cartizze harmonisiert aufgrund seiner Süße beispielsweise gut mit Desserts. Am besten schmeckt der Schaumwein aus einem Prosecco-Glas, oder aber aus einem tulpenförmigen Sektglas.

{tab=Begriffserklärungen}

  • DOCG: Die Abkürzung steht für „Denominazione di Origine Controllata e Garantita", was übersetzt bedeutet: kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung. In Italien gibt es 44 Anbaugebiete, die diese Bezeichnung tragen dürfen. Das Anbaugebiet Conegliano-Valdobbiadene Prosecco hat den Status im Sommer 2009 erhalten.
  • DOC: (Denominazione di origine controllata, übersetzt kontrollierte Ursprungsbezeichung). Prosecco aus der gesetzlich festgelegten Region um die Gemeinden Valdobbiadene und Conegliano hatte bis 2009 den Zusatz DOC. Hingegen besteht die Region Prosecco aus den zugelassenen Regionen im Veneto und Friuli Venezia Giulia (neun Provinzen: Treviso, Belluno, Venezia, Vicenza, Padova, Pordenone, Udine, Gorizia und Trieste). Prosecco, deren Trauben in diesen Provinzen angebaut werden, tragen den Zusatz DOC.
  • Glera: Name einer weißen Rebsorte, die nur im Nordosten Italiens wächst. Bis 2010 hieß diese Traubensorte „Prosecco", wurde aber auf Veranlassung des italienischen Landwirtschaftsministeriums umbenannt.

{tab=Das Anbaugebiet}

Prosecco stammt aus Norditalien. Laut der geschützten Ursprungsbezeichnung dürfen die Trauben für Prosecco DOCG nur aus einer festgelegten Region um die beiden Orte Conegliano und Valdobbiadene stammen (grau markiert). Erheblich größer ist das Produktionsgebiet für Prosecco DOC, auf der Karte grün markiert. Es umfasst zwei Anbaugebiete in den Provinzen Veneto und Friuli Venezia Giulia, mit insgesamt 15 Gemeinden. Übrigens: Die gesamte Weinbauregion ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen.

{tab=Buchtipp}

„Bravo Prosecco!: Der weltweite Siegeszug eines italienischen Lebensgefühls. Autor Kay Wörsching, Riva-Verlag, 22 Euro.

{tab=Frage:}

  1. Woher kommt der Name Prosecco?
  2. Was sagt DOCG aus?
  3. Was ist ein Spumante, was ist ein Frizzante?

{tab=Antwort}

  1. Prosecco ist der Name einer festgelegten Weinbauregion in Norditalien. Früher hieß so auch die Traube, aus der Prosecco gewonnen wird.
  2. DOCG bezeichnet die am stärksten geschützte Wein-Kategorie Italiens.
  3. Spumante bezeichnet einen Schaumwein, Frizzante hingegen ist ein Perlwein, der weniger stark sprudelt.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Redaktion: Heidrun Mittler
Wir danken der Henkell & Co. Sektkellerei KG, Wiesbaden, und der Mionetto S.p.A., Valdobbiadene/Italien, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

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