Erst shoppen, dann kochen, heißt es bei Steffen Hensslers Youtube-Kochshow „Schnelle Nummer“. Der Koch verlinkt die im Video verwendeten Produkte wie Pfannen, Bratöl oder Tempura-Teig. Mit einem Klick auf die im Sichtfeld platzierte Fläche, den sogenannten Produktfeed, können die Produkte angeschaut werden. Das auf Youtube hochgeladene Video läuft weiter. Ein erneuter Klick führt den Nutzer in Hensslers Online-shop. Das Produkt muss in den Einkaufswagen gelegt und bezahlt werden.
Social Media spielen eine immer größere Rolle im E-Com-merce. 38 Prozent der deutschen Verbraucher haben Social Media bereits genutzt, um Produkte zu kaufen. So das Ergebnis des Online Shopper Trends Reports 2024 im Auftrag von DHL.
Social Shopping weltweit
Der Blick über die deutschen Grenzen hinaus verspricht starkes Wachstum. Die Verkäufe über Social-Media-Plattformen sollen bis 2030 voraussichtlich 8,5 Billionen US-Dollar erreichen, verglichen mit geschätzten 700 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024. Dies würde innerhalb von sechs Jahren eine etwa zwölffache Steigerung bedeuten. Asien liegt bei diesem Trend vorn. In China kaufen 53 Prozent der Käufer über soziale Medien ein. In Thailand sind es 59 Prozent. Befragt wurden für die Studie über 12.000 Teilnehmer weltweit.
Youtube wird shopbarer
Die Plattformen treiben den Trend mit neuen Features voran. Youtube hat für Einzelhändler und Marken Produktfeeds wie beispielsweise die von Steffen Henssler weltweit in Kampagnen verfügbar gemacht. Das Recherchieren und Vergleichen von Produkten hat auf Youtube Tradition. Genauso wie die sogenannten Shopping-Hauls, bei denen Nutzer Youtubern dabei zuschauen, wie sie ihre Einkäufe auspacken. Christian Lutterbeck, Head of Youtube-Sales bei Google, sieht an dieser Stelle Potenzial für Lebensmittelhändler: „Auch frische Lebensmittel können über dieses Tool angeboten werden.“ Der bereits zitierte Social Media Report zeigt, dass 17 Prozent der Befragten Lebensmittel oder Getränke online bestellen. Interessant ist jedoch der Aboanteil: 33 Prozent setzen auf eine regelmäßige Lieferung in diesem Segment.
Youtube setzt auch auf die Verbindung zwischen Smart- phone und TV. Nutzer können auf dem internetfähigen Fernseher Youtube-Inhalte anschauen und gleichzeitig mit dem Smartphone in der Hand auf die passend zum Inhalt geschalteten Anzeigen reagieren. Eine Yougov-Umfrage unter 600 Teilnehmern gibt dem Feature Rückenwind: Menschen, die zwischen 2006 und 1981 geboren wurden, agieren lieber auf Social Media mit Werbeanzeigen als auf Websites.