Wer den Begriff Convenience (englisch für Bequemlichkeit) wirklich verstehen möchte, muss sich an die Öffnungszeiten des traditionellen Lebensmittelhandels vor 30 Jahren erinnern. Der typische Supermarkt schloss spätestens um 18:30 Uhr seine Türen zu. Berufstätige mussten ihren Einkauf entweder in der Mittagspause erledigen oder schauten abends in die Röhre, wenn sie eine Stunde länger im Büro arbeiten mussten. Dann blieb nur noch der „bequeme“ Einkauf um die Ecke: am Kiosk, im Späti (so heißen die Verkaufsstellen in Berlin) oder eben an der Tankstelle. Wobei das Sortiment in einer kleinen Verkaufsfläche entsprechend begrenzt ist.
Mittlerweile sind die Öffnungszeiten im Lebensmittelhandel stark ausgeweitet, in Ballungszentren haben Super- und Verbrauchermärkte teilweise bis Mitternacht geöffnet. Die modernen Convenience-Stores bedienen weiterhin Kunden an Orten, wo es um den schnellen, unkomplizierten Konsum geht: an Bahnhöfen, Tankstellen, Flughäfen, oder eben an den oben beschriebenen Kiosken. Außerdem sprechen die Marketingexperten noch von „New Channels“, also neuen Kanälen, in denen der Kunde Sortimenten wie etwa Tabak, Süßwaren und Getränke kaufen kann. Es handelt sich dabei um Orte wie Kinos, Getränkeabholmärkte, Kantinen oder teilweise auch Bäckereien.