„Smaco Systemglas“ Mehrweg mal anders

Der Versuch mit kundeneigenen Tupperschüsseln beim Verkauf loser Ware ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein Start-up bietet ein anderes System für den Handel.

Freitag, 25. Februar 2022 - Management
Reiner Mihr
Artikelbild Mehrweg mal anders
Bildquelle: Smacoglas

Mehrwegbehälter für Aufschnitt, Käsescheiben oder Ähnliches bietet das Start-up „Smaco Systemglas“ an – ein System für Lebensmittelkaufleute komplett aus Glas. Verkauf, Verleih, Markierung, Reinigung – alles aus einer Hand. Smaco-Geschäftsführerin Janine Krause will auch ein starkes Kundenbindungsinstrument bieten.

Frau Krause, Glasbehälter für sicheren Transport von Aufschnitt, Käsescheiben oder Ähnlichem. Was unterscheidet die denn von bekannten?
Smacoglas ist die einzige stapelbare Frischebox aus Glas, die eigens für den verpackungsfreien Ein-/Verkauf von loser Frischware entwickelt wurde. Smacoglas ist gänzlich „handmade“ und nahezu ausschließlich „made in Germany“, großteils in Eigenproduktion und familiengeführten Unternehmen.

Und ist das besser für die Ware?
Ja, eindeutig! Glas hält länger kühl, dadurch bleibt die Ware länger frisch – mit der dazu entwickelten Tragetasche durch leichte Isolierung und die Möglichkeit, Kühlakkus zu integrieren, sogar noch länger. Glas enthält keine Weichmacher und Hormone. Glas hält ewig, ohne dabei an Qualität zu verlieren, und ist durch seine Beschaffenheit äußerst hygienisch. Gleichzeitig bieten die Schalen dem Kunden viele Vorteile. So haben sie ein schlichtes und elegantes Design, das zur Aufbewahrung einlädt. Durch das Wegfallen des Aus- und Umpackens spart der Kunde Zeit, und er kann seine Abfallmengen erheblich reduzieren.

Haben Sie die Akzeptanz bei Verbrauchern getestet? Ergebnis?
Glas ist natürlich deutlich schwerer als Kunststoff, das fällt schon auf. Die Reaktionen sind dennoch durchweg positiv. Wer das Problem nicht bereits im Alltag spürte, wurde spätestens durch Smacoglas darauf aufmerksam, dass es für den Einkauf und das Aufbewahren von Frischware keine praktikable plastikfreie Lösung gibt. Besonders die hohe Individualisierungsmöglichkeit durch Gravur, Farben und verschiedene Designs erfreute sehr.

Dabei richten Sie sich nicht nur an Endverbraucher?
Der Handel, insbesondere die Frischetheke hat nun die Möglichkeit, verpackungsfreien Verkauf als Pfand- oder Verkaufsartikel anzubieten. Zudem bietet das System von Smacoglas eine sehr gute Werbemöglichkeit. Durch den hohen Umweltnutzen und die Nähe zum Kunden unterstützt Smacoglas sehr positive Kundenbeziehungsprozesse in allen drei Phasen.

Nur verkaufen oder mit Pfand verleihen allein reicht für die Akzeptanz nicht, oder? Was bieten Sie noch an?
Richtig. Das Konsumverhalten und die Ansprüche der Kunden ändern sich in den letzten Jahren stark. Gerade der Frischebereich hat aber sehr hohe Auflagen und Anforderungen. Beidem muss man praxistauglich gerecht werden können. Hier sind wir mit Miele eine Kooperation eingegangen. Als Erstes klären wir, ob das Smacoglas-System als Pfand- oder als Verkaufsartikel angeboten werden soll. Danach richtet sich dann auch die Individualisierung, wie Logos, Slogans, Designs etc. Smacoglas liefert das System je nach Kundenwunsch.

Was macht denn Miele dabei?
Für die Anforderungen an die Hygiene ist dann Miele als Partner mit hervorragendem Standard zuständig. Als kompetenter Partner im Professional-Bereich schaut sich ein Fachmann die räumlichen und technischen Gegebenheiten vor Ort an, bespricht die Kundenwünsche, richtet alles Notwendige ein und begleitet danach mit Rat und Tat.

Was würde das einen Lebensmittelhändler ungefähr kosten?
Die Kosten variieren hierbei stark, daher sind die Kosten nicht pauschal zu beziffern. Dadurch, dass wir als Unternehmen nach nationalen Standards arbeiten und soziale Verantwortung sehr großschreiben, ist Smacoglas natürlich kein billiges Massenprodukt.
Sogar stylish: modulare Systemschale aus Glas für lose Ware wie Aufschnitt, Käse oder anderes.