MLF Hart- und Schnittkäse im Trend

Hart- und Schnittkäse liegen im Trend. Das zeigen die jüngsten Marktzahlen von Nielsen Germany. Diese Warengruppe hat sowohl im SB-Regal als auch an der Bedienungstheke die Nase vorn. Hersteller und Handel freuen sich über steigende Preise.

Sonntag, 26. April 2020, 09:34 Uhr
Heidrun Mittler
Artikelbild Hart- und Schnittkäse im Trend
Bildquelle: Mirco Moskopp

Jedes Jahr aufs Neue interessant: Wie entwickelt sich das Geschäft mit Käse? Die nachfolgend vorgestellten Zahlen von Nielsen Germany bilden den Verlauf eines Jahres ab, von Anfang März 2019 bis Anfang März 2020. Damit sind sie noch unbeeinflusst von den Folgen der Corona-Pandemie.

Entwicklung SB-Geschäft
Wirft man einen Blick aufs Selbstbedienungsgeschäft, zeigt sich die große Umsatzbedeutung der Ware, die in Kühlregalen und -truhen angeboten wird. Allein die drei stärksten Kategorien stehen für mehr als 4,1 Milliarden Euro Umsatz. Hart- und Schnittkäse machen davon den Löwenanteil aus. Dabei ist für die Anbieter von Gouda, Emmentaler, Appenzeller, Edamer und Co. noch eine weitere Kennziffer ausschlaggebend: Während der Umsatz um 0,4 Prozent gestiegen ist, hat der Absatz mit minus 0,1 Prozent die gegenläufige Richtung eingeschlagen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Produkte tendenziell teurer geworden sind.
Noch ausgeprägter ist diese Entwicklung bei Weichkäse. Camembert, Brie, Feta, Mozzarella und Artverwandte wachsen ebenfalls leicht im Wert (0,3 Prozent), und das mit einem Minus von 2,2 Prozent in der Menge.

Entwicklung Thekengeschäft
Wenn man über das Thekengeschäft spricht, muss man berücksichtigen, dass sich die Anzahl der Bedienungstheken im Lebensmittelhandel kontinuierlich verringert. Schaut man auf die vergangenen Jahre zurück, wird das deutlich: Im Jahr 2016 zählte Nielsen noch 18.200 Bedienungstheken. Im Dezember 2019 waren laut dem Marktforschungsinstitut nur noch 18.000 Theken am Start. In der Angabe sind auch die Cabriotheken für den eiligen Kunden eingerechnet. Umso erstaunlicher, dass allein in den drei Kategorien Hart- und Schnittkäse, halbfeste Schnittkäse und Weichkäse zusammen ein Thekenumsatz von knapp 850 Millionen Euro zu Buche steht.

Größter Gewinner auch im Bedienungsbereich: harte und schnittfeste Käse, fürs Butterbrot, die Käseplatte oder zum Verfeinern von Gerichten. Einem Umsatzplus von 2,3 steht ein Absatzminus von 0,8 Prozent gegenüber, das spricht also ebenfalls für gestiegene Preise. Die halbfesten Schnittkäse, etwa Butterkäse oder Edelpilzkäse wie Roquefort, legen um gut ein Prozent zu. Auch in dieser Kategorie zeigen die Preise demnach eine Kurve nach oben.

Für Weichkäse lief es an der Käsetheke im vergangenen Jahr nicht ganz rund. Die Warengruppe (unter anderem frische und gereifte Ziegen- und Schafskäse, viele Rohmilchkäse-Spezialitäten), büßt im Wert ein halbes Prozent ein. Die Menge sinkt um 0,7 Prozent: Damit sind die Endverbraucherpreise in etwa konstant geblieben.