SuperMarkt des Jahres 2011 Wohlfühl-Orte schaffen

Bedienungstheken werden forciert, Frische und Convenience gewinnen weiter Boden - das jedenfalls glauben im deutschen Handel nicht wenige. Regionalität, Bio und Energieeffizienz sind und bleiben für viele von Interesse.

Montag, 16. Mai 2011 - Management
Artikelbild Wohlfühl-Orte schaffen
Roger Ulke, Konsum Dresden

Auf den folgenden fünf Seiten lesen Sie, mit welchen Themen sich Händler derzeit auseinander setzen. Gastrokonzepte zu erarbeiten, gehört auch dazu. Die Eigenmarken werden stark zunehmen, Investitionen in die technische Ausstattung ebenfalls. Der Hard-Discount scheint seinen Zenit überschritten zu haben. Die demografische Entwicklung, dass Deutschland überaltert und stetig mehr Menschen in Singlehaushalten leben, hält an. Der Online-Handel wird zunehmen, und Smart Phones erfüllen schon in wenigen Jahren viel mehr Funktionen als heute.

{tab=Alois Kettern}

Die Flächenanteile werden wachsen, auch der Anteil der serviceorientierten Frischetheken wird zunehmen. In den Sortimenten werden Regional- und Biohighlights eine größere Rolle spielen. All das wird einen Mehrwert für Gesundheit, Geschmack und garantierten Genuss für den Kunden bieten.

Dafür sind natürlich eine gezielte Kundenansprache und eine Beratung durch geschulte Mitarbeiter wichtiger denn je. Nur so kann man eine dauerhafte Kundenbeziehung aufbauen.

Im Supermarkt der Zukunft werden die Gebäude an sich und auch der Ladenbau individuellere Elemente mit Wiedererkennungswert aufweisen - anders als bisher. Und, das finde ich elementar, der Handel wird erkennbar nachhaltiger wirtschaften als er es aktuell tut.

Alois Kettern, Wasgau

{tab=Roger Ulke}

Wir denken, dass demografische Faktoren, ein steigendes Umweltbewusstsein, eine zunehmende Anonymisierung in der Gesellschaft ebenso wie die Verteuerung der Mobilität zu einer „Neuerfindung" der Nahversorgung führen werden. Natürlich heißt das nicht, dass „Tante Emma" weiter lebt. Es wird um noch mehr conveniente Frische und um permanente Verfügbarkeit gehen.

Die größten Veränderungen sehen wir im Bereich Sortiment – hier setzen die Skandale der vergangenen Monate deutliche Zeichen, dass mehr Transparenz, Authentizität und Ehrlichkeit gefordert sind. Insbesondere auch bei den energieintensiven Bereichen der Technik.

Neue Zahlungstechnologien, wie das Zahlen mit Smartphones, werden eine Rolle spielen.

Roger Ulke, Konsum Dresden

{tab=Bernd Mediger}

Seit Mai 2008 werden im real,-Future Store in Tönisvorst neue Technologien und Vertriebskonzepte im
direkten Kundenkontakt für den Handel der Zukunft erprobt.

Eine angenehme Einkaufsatmosphäre, ein klarer Schwerpunkt auf Frischeprodukten und ein modernes Ladenlayout. Das in Verbindung mit neuen Technologien, die keinem Selbstzweck dienen, sondern allein dem absoluten Ziel, einer hundertprozentigen Kundenzufriedenheit. Denn unsere Kunden entscheiden, welche Innovationen zukunftsfähig sind.

Der stationäre Handel vermischt sich immer stärker mit dem Online-Handel. Immer mehr Kunden nutzen deshalb immer mehr Kanäle, um sich zu informieren, zu bestellen und einzukaufen. Multichannel ist einer der größten Trends im Einzelhandel. Bereits seit einem Jahr ist real,- erfolgreich als Multichannel-Händler aktiv. Der aus 320 Standorten bestehende stationäre Handel wird ergänzt durch einen Nonfood-Onlineshop und durch den im November vergangenen Jahres gestarteten real,- Drive – den ersten eigenständigen Lebensmittel-Drive-In-Markt Deutschlands.

Bernd Mediger, real,- SB-Warenhaus

{tab=Hans Georg Maier}

In den Bereichen Architektur und Ladenbau hat sich in den vergangenen Jahren bereits viel verändert: Moderne Lebensmittelgeschäfte haben immer weniger den Charakter eines Warenlagers, sondern zeichnen sich statt dessen durch Übersichtlichkeit und Transparenz aus und überzeugen mit angenehmer Atmosphäre.

Nach wie vor wird gerade im Vollsortiment kompetente, freundliche und ehrliche Beratung durch ausgebildetes Fachpersonal essenziell sein. In Zukunft werden Konsumenten verstärkt auf Lebensmittel zurückgreifen, die gesundheitlich relevante Eigenschaften aufweisen sowie aus der näheren Umgebung kommen.

Ganzheitliche Warenwirtschaftssysteme werden die Kaufleute am Point of Sale unterstützen und entlasten und es ermöglichen, schnellstmöglich auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können. Rezept-Terminals, Mobile-Couponing und weitere innovative Anwendungen mit Mehrwert für den Kunden werden verstärkt in den Outlets eingesetzt werden. Großen Einfluss auf den deutschen Lebensmittelmarkt wird der demografische Wandel ausüben. Die Nahversorgung bleibt im Fokus.

Hans Georg Maier, Edeka Südbayern

{tab=Petra Schumann}

Die größten Veränderungen erwarte ich beim Personal. Die Mitarbeiter werden qualifizierter und fachkompetenter, nicht nur an der Theke. Außerdem wird es neue Arbeitszeitmodelle geben, mit denen sich Familie und Beruf besser vereinbaren lassen. Und auch bei Sortiment, Service, Dienstleistungen und Öffnungszeiten werden die Ansprüche der Kunden Veränderungen bewirken.
Der moderne Supermarkt wird noch mehr zu einer Erlebniswelt. Die Kunden wollen ihren Einkauf schnell, bequem und in der Nähe tätigen.

Dazu müssen generationenübergreifende, ganzheitliche Konzepte entwickelt werden, die auf die
demografische Entwicklung abgestimmt sind. Denn die Bevölkerungszahl sinkt, der Altersdurchschnitt der Kunden steigt. Die Zahl der Singlehaushalte steigt ebenfalls.

Durch das stetig wachsende Gesundheits-, Klima- und Umweltbewusstsein der Menschen stehen Themen wie Regionalität, kontrollierte Herkunft und Nachhaltigkeit bei der Erzeugung der Lebensmittel immer mehr im Fokus.
Der Supermarkt der Zukunft sieht für mich so aus: In einem energieeffizienten Markt mit entsprechender Haus- und Gebäudeleittechnik, energetisch verbesserten Kühlmöbeln und Kälteanlagen, werden an modernen Theken regionale und internationale Produkte wie auch verzehrfertige Gerichte mit individueller Beratung und Bedienung verkauft. Dazu werden hochwertige Lebensmittel mit einem weiter steigenden Anteil an frischen und tiefgekühlten Convenience-Produkten in Selbstbedienung mit speziellen Kühlmöbeln, Fußböden und Beleuchtungskonzepten in Szene gesetzt. Gleichzeitig gibt es für die preisorientierten Kunden auch ein entsprechendes Sortiment.

Dubletten im mittleren Preisniveau werden – auch aus Platzgründen – weiter reduziert. Neue Kassensysteme müssen geprüft werden, und bargeldloses Bezahlen mit Handy oder Fingerabdruck trägt dazu bei, dass der Supermarkt der Zukunft eine Erlebniswelt wird. Dieser Entwicklungsprozess hat längst begonnen, muss jedoch mit Sachverstand und Augenmaß begleitet werden.

Petra Schumann, Konsumgenossenschaft Leipzig

{tab=Markus Mosa}

Das Erfolgsmodell im Vollsortimentsgeschäft ist und bleibt auch in Zukunft der von selbstständigen Unternehmern geführte Einzelhandel. Die Kaufleute richten ihre Angebote und Leistungen standortspezifisch auf das Einkaufsverhalten und die Ernährungsstile der jeweiligen Verbraucher aus – das schafft Kundenbindung und -vertrauen. Demnach werden auch weiterhin die Märkte punkten, in denen die Kunden einen dem Standort angepassten Mix aus Service, Produktvielfalt und Qualität gepaart mit einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis vorfinden.

Das breite und tiefe Sortiment mit einem hohen Frische-Anteil sollte neben attraktiven Marken und hochwertigen Eigenmarken durch Bio-, Convenience- und regionale Artikel ergänzt werden.

Darüber hinaus haben auch kundenorientierte Discount-Konzepte nach wie vor hohe Wachstumspotenziale. Komprimierte Sortimente auf kleinerer Fläche bieten offensichtlich aus Kundensicht eine ernsthafte Alternative zum klassischen Vollsortimentsgeschäft.

Markus Mosa, Edeka

{tab=Klaus Dohle}

Die Menschen im Handel werden immer wichtiger. Das Finden und Halten kompetenter Mitarbeiter, von der Fleischereifachverkäuferin bis hin zum Logistiker, sehe ich als eine der größten Herausforderungen.

Die größten Veränderungen wird es vermutlich im Convenience-Bereich geben. Bisher steckt das Thema in Deutschland trotz erster Schritte immer noch in den Kinderschuhen, also ganz am Anfang. Konzepte und Anregungen von anderen Retailern wie „Tesco" oder „Whole Foods" zeigen aber schon heute, wohin uns die Entwicklung führen wird, nämlich zu einer wesentlich besseren Convenience-Qualität als jener, die wir heute in Deutschland kennen. Deshalb glaube ich, dass die Frische-Sortimente drastisch zunehmen werden. Frische ist auf dem Vormarsch. Regionalität und Bio werden ebenfalls zulegen. Gastro-Konzepte sind schwierig umzusetzen, aber ganz klar im Kommen.

Der Einfluss von Technik und online wird sich spürbar erhöhen und unser Geschäft stark verändern. Zwar glaube ich nicht, dass wir den komplett-automatischen Kassiervorgang in neun Jahren schon haben werden, aber die Tendenz geht in diese Richtung. Mit Smartphones wird man schon bald nicht mehr nur Preisvergleiche anstellen können, sondern auch einkaufen und diverse andere Funktionen ausüben.

Auch im Ladenbau geht es immer noch moderner, schöner, komfortabler. Was bleiben wird: die Konzentration in Handel und Industrie hält an, Eigenmarken werden weiter ausgebaut.

Klaus Dole, Dohle

{tab=Harals Rissel}

Aus meiner Sicht werden den Lebensmittelhandel künftig hauptsächlich zwei Themen dominieren:
Lebensmittelkompetenz und Atmosphäre.

Beides muss nachhaltig über alle Bereiche transportiert und damit nachvollziehbar umgesetzt werden. Dazu zählen für mich die Sortiments- und Marktgestaltung, aber auch die Kundenorientierung und Qualifikation der Mitarbeiter. Wir schaffen das durch unser großes Sortiment, das auch Lebensmittel aus nachhaltigem, regionalem und biologischem Anbau umfasst, sowie mithilfe unserer Bedienungstheken im Frischebereich. Natürlich zählt auch unser Ernährungsservice dazu. Diese Philosophie wird insbesondere durch unsere lokal verankerten, selbstständigen Kaufleute verkörpert und maßgeblich vorangebracht.

Neue Hard- und Software wird die Prozesse im Markt vereinfachen und transparenter machen – vom Wareneingang bis zur Kasse. Hier sehe ich großes Potenzial und gravierende Veränderungen. Was bleibt, ist mehr Zeit, sich um die Ware und die Kunden zu kümmern. Künftig wird sich also auch die Interaktion und Kommunikation zwischen Markt und Kunden nachhaltig verändern. Natürlich müssen wir unsere Mitarbeiter dahin „mitnehmen", sprich ständig weiter qualifizieren.

Harald Rissel, Edeka Südwest

{tab=Heinz-Bert Zander}

Wir erleben zurzeit im Lebensmittelhandel starke Veränderungen, was die Akzeptanz der Vertriebstypen bei den Kunden betrifft. Die Discounter scheinen ihren Zenit erreicht zu haben. Die SB-Warenhäuser, Kinder der 60er-Jahre, als die Familien groß waren, sind die Verlierer einer älter werdenden Bevölkerung.

Die besten Zukunftschancen sehe ich deshalb für den Supermarkt, den ich als stark lebensmittelorientiertes Geschäft mit exzellenter Frische, mit starken Bedienungsabteilungen definiere. In solchen Supermärkten – in Größenordnungen von 1.000 bis über 3.000 qm – findet der Verbraucher eine große Auswahl, Produkte aus dem näheren Einzugsgebiet und Mitarbeiter, die ihn bedienen und beraten.

Ich glaube, dass gerade Letzteres für den Kunden zukünftig sehr wichtig ist, da die Menschen in den Supermärkten soziale Kontakte suchen, die gerade in der älteren Bevölkerung, bei „älteren Singles", sonst sehr oft nicht vorhanden sind.
Des Weiteren wird sich das Spektrum der Vertriebstypen weiterentwickeln. Typen wie Rewe to go, kleine Supermärkte wie Rewe-City, möglicherweise sogar noch kleinere Typen wie nahkauf werden ihre Renaissance erleben. Ergänzt wird dieses Spektrum durch die Möglichkeit, Lebensmittel im Internet zu beziehen. Wobei dies, zumindest in den nächsten Jahren, eher eine kleine Marktlücke sein wird.

Technische Neuerungen wie Self-Scanning, elektronische Preisauszeichnung und Ähnliches werden weiter Fuß fassen. Entscheidend für die Akzeptanz einer Verkaufsstelle werden aber die Menschen im Markt, Freundlichkeit, die Marktatmosphäre und die wohnortnahe Lage sein.

Heinz-Bert Zander, Rewe Dortmund

{tab=Thomas Gutberlet}

Die Verkaufsstellen der Zukunft zeichnet aus, dass sie trotz des demografischen Wandels und des Rückgangs der Bevölkerung mit einer Leistungsverbesserung an den Kunden herantreten können und nicht mit Leistungsabbau. Dazu wird besonders die Frage der Flächengröße und der Sortimentstiefe beitragen, denn weder Gänge-Expedition noch Sortiments-Urwald können Kunden in Zukunft begeistern.

Die Veränderung wird nicht in einer Technik an sich liegen, sondern in einer stärkeren Prozess-Verknüpfung. Die Herausforderung für die Mitarbeiter wird daher sein, die Individualisierung und das „Händlerische Moment" zu pflegen, trotz der notwendigen Vereinfachungen der Abläufe.

Thomas Gutberlet, Tegut

{tab=Hans-Philipp Okle}

Drei Dinge –
Zum Ersten: Neue Services und Leistungen entlang der Demografischen Entwicklung – Lebensmittel, aber auch Services von Postagentur, Hol-und Bring-Dienste zum Beispiel über Pflegedienste und vieles mehr.

Zum Zweiten: Einen bewussteren Sortimentsaufbau – weil der Kunde nicht mehr nach dem Motto: „Und, und, und" kauft – sondern stärker bewusst nach der Maxime „Mehr von dem, weniger von jenem" wählt, wie es Prof. Dr. Horst W. Opaschowski beschreibt.

Zum Dritten: Steigerung der Einmaligkeit durch Leistung, Kompetenz und Sortiment.
In allen Bereichen, die nah und direkt am und für den Kunden geschehen: Kompetente Beratung und Kundenbindung durch das Personal, kundennahe Services und trendorientierte Sortimente an erster Stelle.

Hans-Philipp Okle, Okle

{tab=Raimund Luig}

Verkaufsstellen für Lebensmittel werden in der Zukunft noch mehr die Wünsche der Kunden berücksichtigen müssen. Dabei ist der Sortimentsaufbau einer der wichtigsten Faktoren. Regionalität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch die Filialgestaltung ist für den Supermarkt entscheidend. Licht, Regalierung und Sortimentsablauf bestimmen das Wohlgefühl der Kunden. Die größten Veränderungen wird es in der Technik geben. Die Energiekostensteigerungen als einer der größten Kostenblöcke müssen durch entsprechende Lösungsansätze gestoppt werden.

Raimund Luig, Kaiser's Tengelmann

{tab=Gerd Müller}

Ein wichtiger Trend ist Nachhaltigkeit. Um Ressourcen zu schonen, ist der Einsatz von energieeffizienten Technologien langfristig für Super- und Verbrauchermärkte unumgänglich. Als Vorreiter in der Branche haben wir den ersten Verbrauchermarkt mit Geothermie-Anlage in Meldorf (Schleswig-Holstein) erbaut und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei unserem Pilotprojekt nutzen wir nur regenerative Energiequellen wie Erdwärme und Ökostrom und verzichten komplett auf fossile und atomare Brennstoffe. Einen zweiten umweltgerechten Markt mit Luftwärmepumpe errichten wir derzeit in Schwentinental bei Kiel, um uns zukunftsweisend aufzustellen.

Die Anforderungen an eine Einkaufsstätte steigen aber auch aufgrund des demografischen Wandels. Die Anzahl an älteren Menschen nimmt zu. Unser Ziel ist es, mit großzügiger Raumaufteilung, breiten Gängen, abgesenkten Regalen sowie gut lesbaren Etiketten unsere Märkte barrierefrei zu machen.

Zusätzlich fordern die Verbraucher immer mehr Transparenz und Informationen. Frische- und Qualitätsaspekte sowie eine regionale Ausrichtung, die eine eindeutige Rückverfolgbarkeit der Produkte zulassen, und eine starke Serviceorientierung sind zukünftig wichtiger denn je. Komfortables Einkaufen und die Ansprache durch freundliche und gut ausgebildete Mitarbeiter werden langfristig den Erfolg sichern.

Gerd Müller, coop

{tab=Mark Rosenkranz}

Ich bin überzeugt, dass Einzelhandelsunternehmen, die sich wie Edeka in erster Linie über ein optimales Preis-Leistungsverhältnis positionieren, in Zukunft mit ihrer Sortiments- und Servicekompetenz überzeugen können. Ausschlaggebend werden insbesondere die Frischesortimente sein, in Kombination mit einer Beratungs- und Bedienungsleistung auf hohem Niveau. Starke Eigenmarken sind weiterhin ein markantes Alleinstellungsmerkmal. Der einzelne Markt wird sich noch stärker am Bedarf der Kunden vor Ort orientieren und noch mehr regionale Produkte anbieten.

Bei der Technik steht zum einen der schonende Umgang mit den Ressourcen im Mittelpunkt. Das gilt für den gesamten Bausektor, für Kühlanlagen, Beleuchtung und weitere Möglichkeiten. Unseren Einzelhändlern stellen wir bereits eine Energieberatung zur Seite.

Zum anderen wird die übergreifende und damit noch effizientere Steuerung der Warenströme für IT und Logistik eine ständige Herausforderung bleiben. In der Personalarbeit wird es für den Handel nicht einfacher, geeignete Kandidaten für die berufliche Erstausbildung zu finden. Zum einen aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge, zum anderen weil die Ansprüche der Kunden aufgrund der demografischen Entwicklung steigen: Sie erwarten von den Verkäufern Fachkenntnisse. Geeignete Fachkräfte und Auszubildende zu finden, wird eine der wesentlichen Aufgabenstellungen sein.

Mark Rosenkranz, Edeka Minden-Hannover

{tab=Alain Caparros}

Drei Trends prägen schon heute das Supermarkt-Geschäft und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

Erstens werden Supermärkte für unsere Kunden wieder stärker zu Orten der sozialen Begegnung – vor allem in großen Städten und Ballungsräumen. Deshalb ist beispielsweise die Integration von Gastronomie-Angeboten ein wichtiges Element eines attraktiven Marktes.
Die Menschen kommen nicht allein wegen des Einkaufs von Lebensmitteln in unsere Geschäfte, sondern sie haben den Wunsch nach Gesprächen, Austausch und Erlebnissen.

Zweitens wächst die Bedeutung des Frischebereichs mit Obst und Gemüse, Convenience-
Angeboten sowie von Bedienungsangeboten bei Fleisch und Käse. Die Marktplatz-Atmosphäre in
einem Supermarkt mit bester Frische zählt zu den wichtigsten Qualitätskriterien, nach denen die Verbraucher ihre Einkaufsstätte auswählen.

Drittens halte ich die Qualität und Freundlichkeit der Markt-Mitarbeiter auch in Zukunft für bedeutender als etwa technische Innovationen wie beim Checkout oder bei den Kassensystemen. Der Handel wird von Menschen, mit Menschen und für Menschen gemacht.
Für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit ist moderne Technik im Markt eine Grundvoraussetzung. Aber beim Einkaufserlebnis und Kundenservice geben unsere Marktmitarbeiter den Ausschlag.

Alain Caparros, Rewe

{tab=Johannes Scupin}

Immer wichtiger wird es, dass Einzelhändler für ihre Kunden eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Die Bemühungen dahin sind bereits bei vielen sichtbar. Als weiteren Punkt für die Großfläche sehe ich die verbesserte Orientierung im Markt. Gerade durch das steigende Durchschnittsalter der Kunden gewinnt die Übersichtlichkeit in den Sortimenten und von Abteilung zu Abteilung verstärkt an Bedeutung.

In der Zukunft wird durch anhaltenden Preisdruck im Handel eine stetige Verbesserung der Produktivität notwendig sein. Das bedeutet neue Technik im Bereich der Kassen und Warenwirtschaft, die zu einer bestmöglichen Bestandsführung und weiter optimierten Prozessen beiträgt. Was das Einkaufsverhalten der Kunden angeht, wird die Technik der Smart Phones Einzug in den Einkaufsalltag halten. Der Kunde wird sich zuhause den elektronischen Einkaufszettel erstellen, der dann in Verbindung mit einer Software den Weg des Kunden anhand des Marktaufbaus erstellt. Self-Scanning und weiterentwickelte Kiosksysteme werden für den Einkaufskomfort des Kunden in diesem Zusammenhang einen höheren Einsatz finden.

Im Bereich Mitarbeiter werden die Vollsortimenter noch mehr und besser qualifizierte Mitarbeiter
benötigen, die den Kunden die breiten und tiefen Sortimente erklären und deren Mehrwerte darstellen können.

Johannes Scupin, Globus

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