Schwarzwald Sprudel - Edeka Wieder flüssig - Seite 2

Als die Edeka Südwest Schwarzwald-Sprudel übernahm, war der Brunnen ein Sanierungsfall. Nun schreibt das Unternehmen erstmals wieder schwarze Zahlen. Mit einer Zwei-Markenstrategie soll das Geschäft im LEH ausgebaut werden: regional mit Schwarzwald Sprudel, national mit Vitrex.

Montag, 30. August 2010 - Management
Markus Oess

 Was haben Sie bezahlt?
Bader: Einzelheiten zum Kauf nennen wir nicht. Schwarzwald-Sprudel mit seinen Produktionsbetrieben Bad Griesbach und Wildberg war ein Sanierungsfall. Wir haben diese Situation angemessen eingeordnet, ohne sie auszunutzen.

Herr Gert, was haben Sie mit Vitrex und Schwarzwald-Sprudel vor?
Gert: Schwarzwald-Sprudel bleibt eine regionale Marke. Wir haben uns auf die Abfüllung im Glas festgelegt. Den Hauptanteil von 59 Prozent vermarkten wir über den Getränkefachgroßhandel und die Gastronomie, 41 Prozent der Umsätze generieren wir über die Edeka. Wir wollen diesen Anteil weiter ausbauen. Vitrex als modernes Wasser existierte im Unternehmen bereits. Wir haben aber den Wert der Marke erkannt und neu positioniert. Mit Vitrex haben wir die Region verlassen und vermarkten sie deutschlandweit.

Und was ist mit Gut & Günstig, es heißt, eine bayerische Großhandlung habe Ihnen die Produktion entzogen?
Gert: Das Wasser im Preiseinstiegssegment steht nicht in unserem strategischen Fokus. Wir produzieren Gut & Günstig u.a., um Skalen- und Verbundeffekte zu nutzen. Für uns steht Vitrex im Vordergrund.

Wie viel Wasser verkauft die Edeka-Gruppe in Deutschland?
Gert: Mit Vitrex hatten wir 2009 bei Edeka national einen Marktanteil von 1,5 Prozent (laut GfK). Wir können die Edeka-Gruppe national mit Vitrex beliefern und dadurch den Marktanteil sukzessive ausbauen.

Über wie viel Wasser verfügen Sie in Summe?
Bader: Aktuell können wir auf eine Reserve von rund 350 Mio. l zurückgreifen. Die neuen Bohrungen nicht mit inbegriffen. Wir haben 15 Neu-Bohrungen durchgeführt, fünf Brunnen befinden sich im Genehmigungsverfahren. Allein dafür haben wir einen siebenstelligen Betrag investiert. Wir haben in Wildberg eine zweite PET-Abfüllstraße gebaut, um die Weiterentwicklung von Schwarzwald-Sprudel sicherzustellen.

Was ist an den Spekulationen dran, die Quellen könnten versiegen?
Gert: Das ist natürlich Quatsch.

Sicher?
Gert: Sonst könnten wir die Belieferung von 7.000 Märkten schon heute nicht mehr gewährleisten.

Herr Bader, was plant Südwest für 2010?
Bader: Wir gehen von einem Plus von 1,5 Prozent zum Vorjahr aus.

Werden Sie in die Preise investieren?
Bader: Wir werden dort investieren, wo es nötig ist, um die Ertragslage unserer Kaufleute stabil zu halten.

Was wird mit Schwarzwald-Sprudel?
Gert: Unsere Verkaufsmenge werden wir im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent steigern, wir haben zudem noch einige Neuerungen geplant.

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Duschan Gert (l.), Schwarzwald-Sprudel, und Hans-Dieter Bader, Edeka Südwest, setzen auf sprudelnde Geschäfte:
Interviewpartner
Name Hans-Dieter Bader Job Geschäftsführer Einkauf und Logistik
Unternehmen Edeka Südwest (Außenumsatz 2009: 6,3 Mrd. Euro; Absatzgebiet: Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland, Süden von Hessen und Teile Bayerns)

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