Inhaltsübersicht
Crusta Nova, Langenpreising
Frische Garnelen aus bayerischer Aquakultur
Als Großstadtfischer bezeichnen sich die Mitarbeiter von Crusta Nova. Das Start-up-Unternehmen aus der Nähe von München bietet jedoch keine Forellen oder andere heimische Fische, sondern frische Salzwassergarnelen aus bayerischer Zucht. Die „Good Gamba“ wächst bei geringer Besatzdichte und ohne den Zusatz von Antibiotika oder anderen Zusatzstoffen in einer Aquakultur-Kreis laufanlage auf. Sie ist daher eine nachhaltige Alternative zu den üblicherweise von weit her importierten, gefrorenen Garnelen. Frisches Wasser, reines Meersalz und zertifiziertes Bio-Futter (Label Rouge) sind die einzigen „Zutaten“ in der Produktion. In acht Zuchtbecken wird das Klima der Mangroven im geschlossenen System nachgebildet. Durch vier getrennte Wasserkreisläufe mit einer eigenen Wasseraufbereitung kann die Frischwasserzufuhr minimiert werden. Die White Tiger Garnelen werden niemals tiefgefroren und entwickeln dadurch einen süßlich-nussigen Geschmack. Durch den Verzicht auf chemische Zusätze in Wasser und Futter ist die „Good Gamba“ sogar roh zu genießen. Die Produktion ist saisonund witterungsunabhängig und bietet vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Crusta Nova versteht sich als „gläserne Manufaktur“, die die nachhaltige Garnelenzucht in Deutschland erlebbar machen will.
Zum Konzept
- Bayerische Garnele aus nachhaltiger Aquakultur
- Saison- und witterungsunabhängig Produktion und Lieferung
- Keine Antibiotika, minimaler CO2-Footprint
Rewe Zweigniederlassung Süd, Eching
Zucht von bayerischem Wagyu-Rind
Eine robuste urbayerische Rinderrasse hat die Rewe Süd für sich neu entdeckt. Das Murnau Werdenfelser Rind war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts als „Dreinutzungsrind“ (gleichzeitig Arbeitstier, Milch- und Fleischlieferant) sehr beliebt und verbreitet. Heute steht es in der roten Liste der bedrohten Nutztierrassen. Durch die extreme Marmorierung des Fleisches wird das Werdenfelser auch als bayerisches Wagyu- Rind bezeichnet. Gemeinsam mit dem Münchner Gastronom und Rinderzüchter Jürgen Lochbihler startete die Rewe Süd 2014 den Verkauf des regionalen Rindfleischs in ausgewählten Märkten in Oberbayern und unterstützt aktiv den Wiederaufbau der Zucht. Die Tiere verbringen die Sommermonate auf den Weiden und Almen Oberbayerns, im Winterstall bekommen sie betriebseigenes Heu und heimisches Getreide – ohne Gentechnik. Die Kälber bleiben bis kurz vor dem nächsten Kalben bei der Mutter bzw. werden in Milchviehbetrieben in Gruppenaufgezogen. Das Regional-Konzept der Rewe-Süd verspricht neben der artgerechten Aufzucht der Tiere zudem eine gerechte Entlohnung der Landwirte, schonende Transporte und stressfreie Schlachtungen sowie einen langen Reifeprozess für besonderen Genuss. Nachdem die ersten ausgewählten Rewe-Märkte nur Edelfleischteile verkauften, finden Kunden heute zudem ein breites Angebot an Wurst und edlen Schinken, Flank Steaks in Bedienung oder Burger Patties in der Tiefkühltruhe. Das Ziel der Ganztiervermarktung ist damit erreicht. In den Märkten kommt das Murnau Werdenfelser bereits auf einen Anteil von 15 Prozent am Rindfleisch.
Zum Konzept
- Zuchtprojekt zum Murnau Werdenfelser Rind
- Urbayerische Rinderrasse, vom Aussterben bedroht
- Artgerechte Aufzucht
- Ganztiervermarktung
Tegut, Fulda
Bio-Süßkartoffeln aus Deutschland
Es ist die angesagteste Begleitung zum Burger: Süßkartoffel-Pommes erobern die Mägen der Deutschen. Auch in der Gemüse-Sektion des Supermarkts greifen immer mehr Verbraucher zu den orangefleischigen Knollen. Als Reaktion auf die stetig steigende Nachfrage nach dem Gemüse, zugleich jedoch nach Produkten aus ökologischer und heimischer Landwirtschaft, bietet Tegut seit Herbst 2015 Bio-Süßkartoffeln aus Bayern an. Bis dahin wurde die Versorgung mit den Bio-Knollen bei Tegut hauptsächlich durch Importware gedeckt, da das Angebot an ökologischen Süßkartoffeln ausDeutschland verschwindend gering ist. Für die Kooperation mit dem Biohof Waas erweiterte Tegut ausnahmsweise sein Regionalvermarktungskonzept (max. 180 km rund um Fulda). Denn nur in Süddeutschland kann der Wärmebedarf der Süßkartoffel gedeckt werden. Das hessische Handelsunternehmen überzeugte Landwirt Rudolf Waas, seinen Versuchsanbau auszuweiten und gab Abnahmegarantien. 2016 lieferte er bereits 5 t an Tegut, experimentierte mit verschiedenen Sorten, um über einen längeren Zeitraum ernten zu können. Im nächsten Jahr soll die Lieferung an Tegut reichen, um rund acht Wochen auf Importware verzichten zu können. Das Projekt wird weiterentwickelt, Waas möchte zudem als Multiplikator andere Landwirte für seine Idee begeistern.
Zum Konzept
- Anbauprojekt zu Bio-Süßkartoffeln aus Bayern für Tegut
- Ersatz von Importware durch heimische Süßkartoffeln
- Bessere Auslastung der Felder, die Fruchtfolge aufgelockert