Warenverkaufskunde Superbeeren

Sie stehen hoch im Kurs: Beeren, die eine geballte Ladung an wertfollen Inhaltsstoffen enthalten. Ein Überblick.

Donnerstag, 16. Januar 2014 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Superbeeren

Goji-Beeren, Açai und Acerola: Während traditionelle asiatische Heilmethoden wie Akupunktur hierzulande bereits allgemein bekannt
sind, gelten exotische Naturprodukte für eine gesunde Ernährung als relativ neuer Trend . Viele dieser Beeren mit hohem Vitamingehalt haben es noch nicht in den Duden geschafft – aber dafür auf den Teller. Gerade in der kalten Jahreszeit, also der klassischen Erkältungszeit, sind Produkte gefragt, die die Abwehrkräfte steigern sollen. Die nährstoffreichen Naturprodukte eignen sich zudem für eine vegetarische sowie vegane Ernährung – auch das erklärt das gesteigerte Interesse an den Erzeugnissen.

Diese Warenverkaufskunde beschreibt die derzeit wichtigsten Beeren mit Zusatznutzen: Wo kommen sie her, welche Eigenschaften bringen sie mit, und wie werden sie verarbeitet?

Wichtig zu wissen: Der Begriff „Superbeeren“ oder „Powerbeeren“ ist nicht wissenschaftlich definiert . In der populären Literatur werden viele verschiedene Beeren unter dieser Bezeichnung geführt. Allen gemeinsam ist der hohe Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen sowie an bioaktiven Stoffen wie Flavonoiden oder Carotinoiden.

Superbeeren gibt es bei uns kaum als frische Früchte zu kaufen. Das liegt sowohl an ihrer Haltbarkeit als auch daran, dass sie den Transport nicht unbeschadet überstehen würden. So hält sich die Açai beispielsweise nur zwei Tage lang, die Goji hingegen verfärbt sich, sobald man sie berührt. Deshalb wird die Goji vom Strauch abgeschüttelt und sofort getrocknet. Übrigens: Eine Ausnahme in punkto Empfindlichkeit bilden Blaubeeren und Cranberries, die auch als Frischware im deutschen Handel angeboten werden.

Zurück zum Trocknen : Durch den Trocknungsprozess wird nicht nur das Lebensmittel als Ganzes konserviert, sondern auch ein Großteil der darin enthaltenen Inhaltsstoffe. Die Mineralstoffe bleiben dabei in der Regel vollständig erhalten, nur bei den sauerstoffempfindlichen Vitaminen müssen Abstriche gemacht werden. Zur Abwehr von Schädlingen und Schimmel und zum Erhalt der Farbe setzen einige Hersteller allerdings Schwefeldioxid ein, das bei manchen Menschen Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden oder Übelkeit verursachen kann. Verbraucher, die auf eine gesunde Ernährung Wert legen, achten meist auf die (Nicht-)Behandlung mit Schwefel, ebenso wie eventuell vorhandene Rückstände. Wer sicher gehen will, schaut auf kontrolliert biologischen Anbau und einen Anbieter, der ständige Qualitätskontrollen gewährleistet.

Viele Superbeeren werden als Trockenfrüchte zum Snacken angeboten, beispielsweise Physalis oder Aronia. Man findet sie solo oder in Mischungen mit anderen Trockenfrüchten und/oder Nüssen. Klassische Angebotsformen im Handel sind ferner Säfte oder Nektare , in denen die gehaltvollen Beeren verarbeitet sind. Beliebt sind außerdem kühlbedürftige Smoothies , in denen verschiedene Früchte samt Beeren Verwendung finden. Ein Blick aufs Etikett gibt meist Auskunft, in welcher Menge die Zutaten enthalten sind. Bei Tees und Brausetabletten sollte man aufmerksam sein: Sind wirklich ganze Früchte enthalten, oder wurde nur mit dem Aroma der Beeren gearbeitet?

Die Beeren kommen weiterhin zum Einsatz: in Molkereiprodukten wie Joghurts , in Müsli , in Riegeln oder als Zutat in Schokolade sowie fruchtigen Brotaufstrichen und sogar in Feinkost-Erzeugnissen (Beispiel: Essig mit Goji-Einlage).

Wer in erster Linie an den Inhaltsstoffen interessiert ist, der greift bevorzugt zu anderen Darreichungsformen wie Kapseln, Tabletten und Lutschtabletten . Bei der Herstellung werden die Beeren in Pulverform gebracht. Das geschieht entweder durch Sprüh- oder Gefriertrocknung, wobei letzteres das schonendere Verfahren ist, bei dem mehr Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken der nu3 GmbH, Berlin, und der Agentur mk2 GmbH, Bonn, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial. Fotos: Belz, Shutterstock

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