Warenverkaufskunde Wild grillen

Für die meisten gehört Wildfleisch im Herbst und Winter auf den Teller. Aber die Jagdzeit insbesondere auf Reh und Wildschwein beginnt bereits jetzt. Deshalb ist es Zeit, den Grill anzufeuern.

Montag, 22. Mai 2023 - Warenkunden
Markus Wörmann
Artikelbild Wild grillen
1. Rehrücken: Der ausgelöste Rücken darf für perfekten Geschmack nur etwa 3 bis 4 Minuten auf den Grill.

2. Keule: Beidseitig kurz heiß grillen, dann abgedeckt bis zu 1,5 Stunden bei 200 Grad Celsius garen.

3. Würstchen: Rehwürsten wird etwa 40 Prozent Schweinebrät beigemengt. So bleiben sie saftig.

Wild essen ist aktiver Naturschutz – kein Scherz, denn zu viele Rehe und Hirsche in den Wäldern erschweren eine natürliche Verjüngung des Forstes. Für sie sind die frischen Knospen und Blätter der jungen Bäume eine Delikatesse. Es ist leicht, sich auszumalen, dass eine zu hohe Anzahl der sogenannten Schalenwildarten wie Reh-, Rot- und Damwild den Baumbestand sprichwörtlich kurz hält.

Schwarzwild dagegen wühlt im Waldboden nach Mäusen, Würmern und Insekten. Dadurch wird der Boden aufgelockert und Keimlinge können besser anwachsen. Dennoch gilt für alle Schalenwildarten, dass eine dem Lebensraum angepasste Wilddichte anzustreben ist. In Zahlen sind bis zu vier Stück Rotwild, bis zu sechs Stück Damwild und etwa 10 Rehe pro 100 Hektar, was einer Größe von etwa 140 Fußballfeldern entspricht.

Viel Wild in Wald und Flur
In Deutschland werden im Jagdjahr, das vom 1. April bis 31. März reicht, am häufigsten Rehe erlegt: 1.276.355 Tiere waren es – laut Statistik – im vorletzten Jagdjahr. Rehe sind in fast allen Lebensräumen zu finden. Sie sind die kleinste bei uns lebende Hirschart und recht anpassungsfähig. In dieser Hinsicht wird das Reh nur noch vom Wildschwein übertroffen. Der Allesfresser hat gerade bei milden Wintern und guter Futtersituation eine Reproduktionsrate von etwa 250 Prozent – bedeutet: Wo im Winter 100 Wildschweine leben, können es im nächsten Herbst ohne Jagd oder Dezimierung durch Wolf, Luchs und Straßenverkehr schnell 350 sein. Und die bleiben nicht nur in den Wäldern, sondern wechseln gerne auf Wiesen, Gemüsefelder sowie in Getreide- und Maisschläge, wo sie erheblichen Schaden anrichten können. Den Winzern fressen sie auch gerne die reifen Trauben vom Weinstock. Leider führt das nicht zu einem besseren Soßenansatz.

Zartes Fleisch von jungen Tieren
Echtes Wildfleisch ist schmackhaft, vitamin- und nährstoffreich sowie cholesterin- und fettarm. Zudem ist es zu 100 Prozent Bio und fast immer regional. Deshalb ist es auch nicht mit Gatterfleisch aus Übersee zu vergleichen. In vielen Bundesländern beginnt die Jagdzeit auf Rehe bereits im April oder Mai. Wildschweine dürfen in der Regel ganzjährig bejagt werden. Für alle Wildarten gilt aber: Es dürfen keine Tiere erlegt werden, die zur Aufzucht der Jungtiere dienen, also keine führenden Stücke, wie der Jäger sagt. Gerade deshalb bekommt man jetzt zu Beginn der Jagdzeit Tiere, die im letzten Jahr zur Welt kamen und selbst noch keinen Nachwuchs haben. Richtig gutes Wildfleisch also für den Grill.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen 1. Wildschweinfilet: Bei einer Kerntemperatur von etwa 62 Grad Celsius wird das Filet leicht rosa.

2. Keule: Nach dem Anbraten etwa 4 bis 5 Stunden bei 130 bis 150 Grad Celsius indirekter Hitze grillen.

3. Kotelett: Aus dem Rücken lassen sich Doppelkoteletts schneiden. Anschließend marinieren und grillen.
Bild öffnen 1. Rehrücken: Der ausgelöste Rücken darf für perfekten Geschmack nur etwa 3 bis 4 Minuten auf den Grill.

2. Keule: Beidseitig kurz heiß grillen, dann abgedeckt bis zu 1,5 Stunden bei 200 Grad Celsius garen.

3. Würstchen: Rehwürsten wird etwa 40 Prozent Schweinebrät beigemengt. So bleiben sie saftig.
Bild öffnen Beim Grillen von Wildfleisch ist ein Kerntemperaturmesser von großem Nutzen, weil das fettarme Fleisch schnell übergart und im schlechtesten Fall zäh und trocken wird.
Bild öffnen Quelle: Deutscher Jagdverband

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