Warenverkaufskunde Blumen und Pflanzen

Alle Blumen welken? Ja, irgendwann schon. Bis dahin sind sie jedoch Grüße des Frühlings und des Sonnenscheins nach dem langen Winter und in Vase und Beet beliebt. Auch der Lebensmitte- Einzelhandel hat das Sortiment für sich entdeckt.

Montag, 13. März 2017 - Warenkunden
Nicole Ritter
Artikelbild Blumen und Pflanzen
Gut beschneiden: Stehen Blätter im Wasser, bilden sich Bakterien.
Bildquelle: Fairtrade, Landgard, Gettyimages, Kristijan Matic, Nicole Ritter, Carsten Hoppen.
Was blüht denn da?

Tulpen, Narzissen, Anemonen: Sie sind die Evergreens in der Frühlingsvase. Ganzjährig beliebt ist die Rose. Das blühende Sortiment ist auch in Supermärkten gefragt

Die Zeiten, da der Strauß zum Valentins- oder Muttertag nur auf dem Wochenmarkt oder im Floristik-Fachgeschäft zu bekommen war, sind längst vorbei. Gebundene Sträuße oder auch einfach ein Bündel Narzissen, Tulpen oder Rosen gibt es heute auf jeder Handelsebene. Ob Discounter oder Vollsortimenter, Gartencenter oder Baumarkt: In allen Handelsformaten finden Kunden heute frische Blumen, die zu jedem Geldbeutel und jeder Gelegenheit passen.

Die Vielfalt der Bezugsquellen ist ebenso groß wie das Angebot. Nicht nur die Schnittblume Nr. 1, die Rose, stammt heute aus aller Herren Länder. Seit Beginn der Globalisierung bekommen immer mehr Erzeugerländer Zugang zum deutschen und europäischen Markt. Hiesige Gärtner spezialisieren sich zudem, bauen hochwertige Sorten an und bringen Neuzüchtungen auf den Markt. Spezielle Belichtungstechnik und IT-gesteuerte Bewässerung regeln den ganzjährigen Anbau. Rosen aus Kenia, Äthiopien, Sambia und Uganda, aber auch Kolumbien und Ecuador finden heute täglich ihren Markt auf den europäischen Blumenbörsen. Orchideen stammen mitunter aus Thailand, Proteen (Zuckerbüsche) aus Südafrika, Calla aus Neuseeland, Bindegrün aus Florida, Costa Rica, Mexiko oder Kanada – selbst Anthurien aus Mauritius werden bei Auktionen gehandelt, wie sie etwa bei Deutschlands einziger Versteigerung in Straelen/Herongen täglich stattfindet.

Blumen Von der versteigerung
Importe aus Nicht-EU-Ländern unterliegen dem Arten- und Pflanzenschutz und durchlaufen einen Meldeprozess beim Zoll. Und die allgemein gültigen Qualitätsstandards der Erzeuger im Gartenbau sind streng. Das Regelwerk des Verbandes niederländischer Blumenversteigerungen (VBN, Vereniging van Bloemenveilingen in Nederland) gibt vor, woran sich Erzeuger, die an den Blumenversteigerungen teilnehmen, zu halten haben. Schnittblumen werden nach den Vorgaben des VBN geprüft, sortiert und versteigert. Sorte, Farbe, Länge, Gewicht, Reifegrad und auch Qualitätsmängel wie Beschädigungen, ungleicher Wuchs, krumme Stiele und Blütenstände sowie etliche weitere Kriterien bestimmen die Qualität und somit den Preis, den ein Erzeuger oder Importeur mit seiner Ware erzielen kann.

Der Handel definiert darüber hinaus kundenspezifische Kriterien wie die Zertifizierung nach Prüfstandards wie MPS oder Global G.A.P. (siehe Text unten) , Blühverhalten, Haltbarkeit, Frische, die labortechnische Prüfung auf Rückstände, die Herkunft aus zertifizierten Betrieben. Haltbarkeitstests können auch dem Handel wichtige Informationen über die Transportbedingungen für Blumen und Pflanzen liefern. Standardtests bieten beispielsweise Royal Flora Holland oder die Erzeugergenossenschaft Landgard. Anhand der Testdaten können Einzelhändler wichtige Informationen zu den Schnittblumen erhalten, die sie ihren Kunden anbieten – nicht nur über die Haltbarkeit in der Vase, sondern auch über andere Qualitätsmerkmale.

Frische halten

Nur das strikte Einhalten der Kühlkette garantiert Frische. Frühjahrsblüher mögen 2 bis 5 Grad C, Rosen 4 bis 8 Grad C am liebsten. Langes Stehen in warmen Verkaufs - räumen ist also zu vermeiden, strenge Kälte aber auch.

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Bild öffnen Gut beschneiden: Stehen Blätter im Wasser, bilden sich Bakterien.
Bild öffnen Fair produzierte Rosen kommen häufig aus Afrika.
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Bild öffnen Tulpe:Ab Januar gibt es sie fast überall, manche Sorten wachsen sogar in der Vase noch weiter. Botanisch zählt die Tulpe zu den Liliengewächsen.
Bild öffnen Narzisse: Die „Osterglocke“ bringt schon früh Farbe in die Vase. Wichtig: 24 Stunden separat ausschleimen lassen, ehe man sie zu anderen Blumen ins Wasser stellt.
Bild öffnen Anemone: Gibt es vom Frühjahr bis zum späten Herbst. Die Verwandte von Buschwindröschen und Ranukel ist auch eine beliebte, robuste Beetpflanze.
Bild öffnen Hyazinthe: Die ersten zog man früher zu Weihnachten im Glas, mit einem bunten Hütchen darauf. Blüht sie, betört intensiver Duft die Umgebung.
Bild öffnen Ranunkel: Sie sind die Stars in der Frühlingsvase. Die prall gefüllten Blüten kommen mit zarten Begleiterinnen wie den Blüten des Frauenmantels gut zur Geltung.
Bild öffnen Flieder: Auch hier gilt: Vorsicht, Duftexplosion. Stellt man den Flieder in die Vase, ist es besonders wichtig, die holzigen Stiele anzuschneiden.
Bild öffnen Freesie: Brillanz, subtiler Duft und ein Hauch von Nostalgie: Die feinen Freesien haben mit ihre vielen Farbtönen ein Comeback in der Vase verdient.
Bild öffnen Der Frühling lockt nach draußen in die Beete.
Bild öffnen Kräuter sind eine willkommene Abwechslung in Beet und Kasten.
Bild öffnen Frühlingsgrüße: Ostern ist ein Familienfest, das dem Handel viele Aktionsmöglichkeiten bietet.
Bild öffnen Geranie: Klassiker und Modepflanze zugleich, ührt die Geranie (Pelargonie) die Hitliste der Dauerblüher an. Sie liebt die Sonne, verträgt aber auch mal Regen.
Bild öffnen Fleißiges Lieschen: Ausdauernd und immergrün, wird es meist einjährig kultiviert. Zahlreiche unterschiedliche Sorten fühlen sich auch im Schatten wohl.
Bild öffnen Petunie: Der krautigen Pflanze mit den charakteristischen Blütentrichtern werden 16 Arten zugerechnet – und (fast) alle Farben des Regenbogens.
Bild öffnen Bartnelke: Die zweijährige Staude mit ihren buschigen Blüten bereichert bereits im späten Frühjahr den Garten und ist auch als Schnittblume eine Attraktion.
Bild öffnen Tausendschön: Maßliebchen, Monatsröschen, Gänseblümchen: Die Bellis gibt es in vielen Farben und gehören zu den wenigen essbaren Frühjahrsblühern.
Bild öffnen Glockenblume: Campanula gibt es in vielen Spielarten – vom niedrigen Polster bis zur üppigen Zimmerpflanze. An unterschiedlich besonnte Standorte angepasst.
Bild öffnen Kapblume: In den letzten Jahren trendig gewordener Korbblütler, der die pralle Sonne liebt. In vielen Farben für Beet und Balkon geeignet.

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