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Süß ohne Zucker
Mehr als 90 Prozent aller in Deutschland angebotenen Kaugummis sind zuckerfrei. Welche alternativen Süßungsmittel zum Einsatz kommen, steht auf der jeweiligen Packung. Diese haben eine viel höhere Süßkraft als Zucker, zugleich einen niedrigeren Brennwert – man spart also Kalorien. Außerdem wirken sie nicht kariesfördernd, haben stattdessen einen positiven Einfluss auf die Zahngesundheit. Zum Einsatz kommen Süßstoffe (wie zum Beispiel Aspartam) und Zuckeraustauschstoffe, wie Xylit oder Maltit.
Auf manchen Produkten, die mit Aspartam gesüßt werden (darunter Kaugummi), steht der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“. Das hat folgenden Hintergrund:
Aspartam ist ein Süßstoff, der etwa 200-mal süßer als Zucker ist. Bei der Verdauung wird er unter anderem in L-Phenylalanin aufgespalten, eine lebensnotwendige Aminosäure. Sie kommt in der Muttermilch und vielen natürlichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Getreide und Gemüse vor. Bei der Phenylketonurie – einer seltenen Erbkrankheit – wird verhindert, dass der Baustein Phenylalanin normal abgebaut und verstoffwechselt werden kann. Der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“ ist also eine wichtige Information für die sehr kleine Bevölkerungsgruppe, die an dieser angeborenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (abgekürzt PKU) leidet. Für alle anderen Verbraucher hat dieser Hinweis keine Bedeutung.
Zuckeraustauschstoffe sind süß schmeckende Kohlenhydrate, die einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben als Haushaltszucker, da sie insulinunabhängig verstoffwechselt werden. Daher werden sie zum Beispiel in der Diabetikerernährung verwendet, zudem in Kaugummis oder Zahnpasta eingesetzt. In der EU sind einige Zuckeraustauschstoffe zugelassen, die chemisch betrachtet zu den Zuckeralkoholen gehören. Das hat aber nichts mit dem Alkohol zu tun, den alkoholische Getränke enthalten (dabei handelt es sich stattdessen um Ethylalkohol; chemisch: Ethanol).
Zuckeraustauschstoffe wie Isomalt, Sorbit, Mannit, Maltit oder Xylit werden meist aus Früchten und Gemüse gewonnen. Aus gesundheitlicher Sicht sind sie unbedenklich. Zuckeralkohole können jedoch in größeren Mengen (mehr als 20 bis 30 g pro Tag) abführend wirken, weil sie im Darmtrakt nur langsam resorbiert werden, dort Wasser binden und so den Stuhl verflüssigen.
Wissenscheck
Wer diese Warenverkaufskunde aufmerksam gelesen hat, kann folgende Fragen leicht beantworten.
{tab=Fragen}
- Nennen Sie die wichtigsten Bestandteile von Kaugummi!
- Gibt es einen Unterschied zwischen zuckerfreiem und zuckerhaltigem Kaugummi, wenn man den Aspekt Zahngesundheit betrachtet?
- An welcher Stelle im Geschäft werden Einzelpackungen Kaugummi am häufigsten gekauft?
{tab=Antworten}
- Lebensmittelechte Polymere, Zucker und Maissirup (bei zuckerfreiem Kaugummi ersetzt durch Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe), Aromastoffe sowie Zusätze, die die Masse weich machen.
- Unbedingt! Nur zuckerfreie Varianten helfen bei der Zahnpflege.
- Es handelt sich um typische Impulsartikel, die an der Kasse platziert werden.