Äpfel aus deutschem Anbau Neue Sorten - Auf das Reifegas Ethylen achten!

Rot und knackig – das sind die angesagten Eigenschaften im Apfelsortiment. Wir stellen Ihnen die Trendsetter vor: alles Wichtige über die „Clubsorten".

Donnerstag, 18. November 2010 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Auf das Reifegas Ethylen achten!

Das Handling ist vergleichsweise einfach, allerdings: Äpfel gehören zu den Obstarten, die reichlich Ethylen ausscheiden. Dieses Gas kommt von Natur aus in vielen Früchten vor. Es beschleunigt den Reifeprozess in anderen Früchten und lasst sie auf diesem Weg schnell über-reifen. Das bewirkt, dass andere Früchte in der Umgebung von Äpfeln nicht mehr lange frisch und knackig bleiben. Es ist demnach günstig, das Apfel-Angebot mit etwas Abstand von anderem reifen Obst und Gemüse zu positionieren.

Ansonsten gilt im Handel: Vorsicht beim Umgang mit der Ware, sorgfältig behandeln, damit keine Druckstellen oder gar Verletzungen an der Schale entstehen. Faule oder angeschimmelte Äpfel sofort aus der Auslage entfernen!

Bei der Präsentation sollte darauf geachtet werden, die Sorten klar von einander zu trennen. Wer möchte, kann mit den unterschiedlichen Farben spielen – vor allem, wenn ein breites Angebot geführt wird.

Ein differenziertes Sortiment spricht möglichst viele Kunden an: Optisch ansprechend ist natürlich die lose Ware. Bewährt und praktisch ist aber auch abgepackte: Kleinpackungen für Singles und Kleinhaushalte, größere Einheiten für Familien und Haushalte mit Kindern. Manche Kunden, die regelmäßig konsumieren, greifen gern zu Verkaufspackungen, in denen mehrere Sorten gemischt werden.

{tab=Clubsorten}

Clubsorten sind Kreuzungen, die sich speziell an den Verbraucherwünschen orientieren. Dahinter steht ein einheitliches Konzept – von der Baumschule bis zum LEH.

Der Vorteil dieser Markensorten: Der Anbau wird durch Züchter und Erzeugerorganisationen kontrolliert, das betrifft z. B. die Anzahl der Bäume, das Qualitäts- sowie das Marketingkonzept. Dieses Regulativ verhindert auch eine Überproduktion.

Der Handel hat somit ein einheitliches Produkt, eben eine Marke, die es erlaubt, bundesweite Aktionen durchzuführen. Er kann von den Marketinginstrumenten profitieren, wie Verkaufsförderungs- oder Werbemaßnahmen.

{tab=Rot und knackig: die neuen Sorten}

Evelina

Neue Sorte, hervorgegangen aus der Sorte Pinova. Schmeckt süß-säuerlich und aromatisch, mit festem, saftigem Fruchtfleisch.

Junami

Kreuzung aus Idared und Elstar. Saftig-knackiger Apfel mit feinzelligem Fruchtfleisch, charakteristisch ist der liebliche Geschmack.

Kanzi

Stammt von Gala und Braeburn ab. Die Frucht überzeugt durch ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis und festes, saftiges Fruchtfleisch.

Kiku

Geht auf die Sorte Fuji zurück, die schon 1990 von Japan aus nach Europa gebracht wurde: festes Fleisch, frischer Geschmack, harmonische Süße.

Red Prince

Hervorgegangen aus der Sorte Jonagold bzw. Red Jonaprince. Süßer Geschmack, knackig und saftig, mit guten Lagereigenschaften – bis zur neuen Ernte.

Rubens

Eine Kreuzung aus Gala (aber jetzt aromatischer) und Elstar (jetzt knackiger). Sofort nach der Ernte genussreif, von Mitte September bis März.

Wellant

Das Ergebnis aus mehreren niederländischen Sorten und Elise. Verfügt über einen hohen Säure- und überproportional hohen Zuckergehalt.

{tab=Buchtipp}

„Äpfel – 80 verführerische Rezepte" von Maria Steinbauer. Pichler-Verlag, Wien, kostet 14,95 Euro.

{tab=Frage:}

1. Wann haben Äpfel im deutschen Handel Saison?
2. Welche Äpfel lassen sich besonders gut lagern?
3. Warum sollte man Äpfel nicht direkt neben anderem Obst lagern?

{tab=Antwort:}

1. Rund ums Jahr, mit einem Schwerpunkt im Herbst.
2. Die Sorten, die bei uns relativ spät im Jahr geerntet werden (die so genannten Spätsorten).
3. Sie sondern Ethylen ab, ein Reifegas. Dadurch reifen die anderen Früchte schneller und werden über-reif.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Redaktion: Heidrun Mittler
Wir danken „Äpfel aus Deutschland" c/o Agence à la carte, Hamburg, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

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