Queck glaubt, dass es einen Markt für superbillige Produkte gibt: „Es gibt eine Klientel, die noch billiger einkaufen muss." Doch sieht er in dem Vorstoß von Real auch ein Wagnis. Aldi, Kaufland und Co ließen sich garantiert nicht auf der Nase herumtanzen. „Wenn das ein Erfolg wird, muss Real mit scharfen Reaktionen rechnen", meint der Branchenkenner. Schließlich habe Aldi zum Beispiel in Großbritannien auch Waren im Programm, die preislich wie qualitativ unterhalb der in Deutschland angebotenen Produkte lägen, weil der Wettbewerb das Unternehmen dazu gezwungen habe.
Bisher reagieren Aldi Süd und Lidl allerdings zurückhaltend, vielleicht auch weil Real kein wirklich großer Spieler auf dem deutschen Lebensmittelmarkt ist. „Wir beobachten natürlich den Markt und nehmen die Veränderungen wahr. Letztlich liegt jedoch die Kaufentscheidung beim Kunden", heißt es bei Lidl. Aldi will zu „unternehmensstrategischen Planungen keine Auskunft geben".
Doch die Ruhe könnte trügen. Denn Real hat mit der neuen Produktlinie noch einiges vor. Unternehmenssprecher Markus Jablonski kündigt an: „Das können am Ende 200 Produkte werden oder 2.000. Darüber entscheiden letztlich unsere Kunden. Auf jeden Fall soll es nicht bei den knapp 20 Produkten bleiben, die derzeit im Angebot sind."
Aktuell werden diese 20 Artikel wie Fruchtsäfte, Nudeln, Toilettenpapier oder Wurst, die knallgelb verpackt sind und statt eines Markennamens nur die Produktbezeichnung tragen, mit dem Slogan „Ohne Schnickschnack. Ohne teuer" in den mehr als 300 Real-Supermärkten in Deutschland beworben.
Real Neue Billigmarke könnte Preiskrieg auslösen
Real will mit seiner neuen Billigmarke die von Aldi gesetzte Preisuntergrenze unterbieten. „Es ist durchaus möglich, dass Real damit einen Preiskrieg in Deutschland auslöst, wie wir ihn seit Jahren nicht mehr gesehen haben", sagte Handelsexperte Matthias Queck vom Beratungsunternehmen Planet Retail der Nachrichtenagentur dpa.
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